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Fondsvolumina brachen 2022 ein

Das heimische Fondsvolumen der Wertpapier-Verwaltungsgesellschaften (VWG) sank in Summe um 14 Prozent auf rund 187,7 Mrd. Euro. Die offenen Immobilien-Investmentfonds erhöhten ihr Fondsvolumen hingegen seit Jahresbeginn 2022 um 2,5 Prozent auf rund 11 Mrd. Euro.
Michael Neubauer
Fondsvolumina brachen 2022 ein
© ImmoFokus

Der Ukrainekrieg, die stark steigenden Energiepreise, die dadurch ausgelöste Inflation und die durch die Zentralbanken vorgenommenen Zinserhöhungen seien auf den Kapitalmärkten "spürbar" gewesen.

Performancesieger im 1-Jahres-Zeitraum waren laut VÖIG Derivatefonds mit einem Plus von rund 17,5 Prozent. Dahinter folgten Aktienfonds für Mittel- und Osteuropa mit rund 3,6 Prozent. Alle anderen Kategorien performten negativ.

Die Nettomittelabflüsse hätten sich auf 599,8 Mio. Euro belaufen. Abflüssen von 623 Mio. Euro bei den institutionellen Anlegern sowie 468,7 Mio. Euro bei Publikumsfonds Institutionell standen Zuflüsse von 491,6 Mio. Euro bei Publikumsfonds-Retail gegenüber.

Die Auflage von nachhaltigen Investmentfonds machte heimische Investoren laut VÖIG "kapitalmarktaffin". "Die Anleger:innen wollen mit ihrem Engagement auf den Märkten nicht nur Rendite erzielten, sondern die Wirtschaft nachhaltig umgestalten und sind daher langfristig investiert", betonte VÖIG-Präsident Heinz Bednar. Die Nettomittelveränderung von 4,1 Mrd. Euro im Bereich der nachhaltigen Investmentfonds zeige "diese erfreuliche Entwicklung sehr deutlich".

Die höchsten Nettomittelzuflüsse erreichten den Angaben zufolge die vermögensverwaltenden Fonds mit rund 701,8 Mio. Euro. Die Gesamthöhe der Ausschüttungen belief sich auf 1,7 Mrd. Euro und die Kursverluste summierten sich auf rund 28,8 Mrd. Euro.

Die "Kraft des Kapitalmarkts" zeige sich in der 10-Jahres-Performance sehr deutlich. Aktienfonds mit Schwerpunkt Nordamerika performten demnach mit einem Plus von 10,8 Prozent jährlich (p.a.), gefolgt von Aktienfonds, Japan mit 5,6 Prozent p.a. und Aktienfonds internationale Aktien mit 5,6 Prozent p.a. Die Aktienfonds Österreich performten mit 3,5 Prozent p.a.. Im Rentenfondsbereich lagen im 10-Jahres-Fondsbereich Rentenfonds in Fremdwährung mit 0,4 Prozent p.a. vor den Rentenfonds vorwiegend in Euro mit rund 0,3 Prozent p.a.

Die nachhaltigen Investmentfonds gem. SFDR Art. 8 und 9 erreichten ein Fondsvolumen von 81,6 Mrd. Euro (Volumenzuwachs um 11,3 Prozent seit Jahresbeginn). Die nachhaltigen Investmentfonds erzielten einen Nettomittelzufluss von 4,1 Mrd. Euro.

Die 1-Jahres-Performance der nachhaltigen Aktienfonds verschlechterte sich um 15,3 Prozent, nachhaltige Derivatefonds erreichten plus 16,1 Prozent und nachhaltige Immobilienfonds legten um 2,1 Prozent zu. Im 10-Jahres-Bereich stiegen nachhaltige Aktienfonds jährlich um 5,5 Prozent im Wert, nachhaltig gemischte Fonds zeigen ein jährliches Plus von 2,2 Prozent p.a.

Die 15 österreichischen Verwaltungsgesellschaften verwalteten per Ende Dezember des abgelaufenen Jahres 1.967 Wertpapierfonds - davon waren 983 Publikumsfonds und 984 Institutionelle Fonds. 102 Investmentfonds wurden geschlossen, 161 fusioniert. Parallel dazu wurden im vergangenen Jahr 68 Fonds neu aufgelegt.

Die offenen Immobilien-Investmentfonds erhöhten ihr Fondsvolumen seit Jahresbeginn 2022 um 2,5 Prozent auf rund 11 Mrd. Euro. Dabei beliefen sich die Nettomittelzuflüsse auf 98,8 Mio. Euro, Ausschüttungen auf rund 97,1 Mio. Euro und Kursgewinne auf rund 261,2 Mio. Euro.

Die fünf Immobilien-Investmentfondsgesellschaften verwalteten 13 Fonds - 8 Publikumsfonds und 5 Spezialfonds. Die durchschnittliche 1-Jahres-Performance lag bei 2,4 Prozent. Die 10-Jahres Performance betrug 2,3 Prozent.

Der VÖIG-Präsident blickt nun aber zuversichtlicher in das neue Jahr. Die Ausgangslage hat sich der Vereinigung zufolge bei vielen Anlageklassen verbessert. "Es gibt deutliche Anzeichen, dass die Inflation einen Scheitelpunkt erreicht hat. Viele Aktien weisen eine vernünftige Risiko-Ertragsrelation auf und an den Anleihenmärkten sind nach vielen Jahren aufgrund der Zinserhöhungen die Renditeniveaus attraktiv", so Bednar. Trotz der großen Herausforderungen hätten Anlegerinnen und Anleger ihre Fondsanteile gehalten und ihre Anteile weiter aufgestockt. Die ersten Handelstage im neuen Jahr seien "gut angelaufen". Das Umfeld für Investorinnen und Investoren "beginnt sich aufzuhellen".