Die Förderung des Bundes in Höhe von 1.000 Euro für die Anschaffung eines gewerblich genutzten Elektroautos soll heuer auslaufen. "Wir sind derzeit mit dem Finanzministerium in Verhandlungen und kämpfen dagegen an", sagte der Sprecher der Automobilimporteure Österreichs, Günther Kerle, zum "Kurier" (Donnerstagsausgabe). Private bekommen derzeit 5.000 Euro E-Auto-Förderung. Diese soll aber nicht zur Debatte stehen.
Die Autohersteller legen derzeit auf die 1.000 Euro für gewerblich genutzte E-Autos nochmals 1.000 Euro drauf, womit sich die Förderung in Summe auf 2.000 Euro erhöht. Dieser Teil würde dann auch wegfallen. Für heuer sei die Unterstützung, die über das Umweltministerium abgewickelt wird, noch gesichert. Der Grund für das geplante Auslaufen sollen "budgetäre Probleme" sein, so Kerle.
Ein Aus der Förderung hätte für den Absatz von Elektroautos verheerende Folgen. "Es würde die aktuelle Verunsicherung der Menschen verstärken", erwartet Kerle. Zum einen würden die hohen Energiepreise und die Inflation nicht gerade zum Kauf von Autos motivieren, zum anderen würden auch Krisen wie der russische Angriffskrieg in der Ukraine für Zurückhaltung sorgen. Nun würde es für Unternehmer noch schwieriger werden, sich ein umweltschonenderes und günstigeres Fahrzeug in den Fuhrpark zu holen.
Für den Fahrzeughandel wäre eine solche Entscheidung ein harter Schlag. 2021 wurden in Österreich 33.000 Elektrofahrzeuge verkauft - 80 Prozent davon wurden von Unternehmen erworben. Dabei handelte es sich den Angaben zufolge nicht nur um kleine Lieferwagen oder ähnliches, sondern um jegliche Form von E-Autos, auch Pkw.
Ein solches kann ein Unternehmen zum Beispiel einer Mitarbeiterin oder einem Mitarbeiter, der täglich nicht viele Kilometer fährt, als "Zuckerl" gewähren. Denn anders als bei Verbrennern wird bei einem Firmen-E-Auto kein Sachbezug vom Gehalt abgezogen, dieser entfällt hier völlig.
Bis Ende Oktober hofft Kerle Klarheit über die künftige Fördersituation zu haben. Schließlich müsse er noch rechtzeitig Partner und Händler über die Lage informieren.
Gefördert wird derzeit die Anschaffung von neuen Fahrzeugen mit Elektro-, Brennstoffzellen- oder Plug-in-Hybridantrieb sowie Reichweiten-Expander zur Personen- und Güterbeförderung. Die vollelektrische Reichweite des Pkw muss mindestens 50 Kilometer betragen. Der Brutto-Listenpreis des Basismodells ohne Sonderausstattung darf 60.000 Euro nicht überschreiten. 1.000 Euro gibt es für E-Pkw mit Elektroantrieb und Brennstoffzelle, 500 Euro für Fahrzeuge mit Plug-in-Hybrid und Reichweiten-Expander (plus 500 Euro vom Händler). Das Umweltministerium meinte auf Anfrage des "Kurier" nur, dass sich "die Förderungen der E-Mobilitätsoffensive 2023 aktuell in Ausarbeitung" befinde. (apa)