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„Future“ war noch nie so wichtig wie heute

Unsere Immobilienwirtschaft ist immer noch eine archaische Industrie. Dies ändert sich gerade. Wir erleben im Moment eine Zeit, in der sich die Art unserer Geschäfte, die Form der Zusammenarbeit und somit die Berufsbilder rapide ändern. Wir erleben einen Paradigmenwechsel.
Philipp Kaufmann

Unsere Immobilienwirtschaft ist immer noch eine archaische Industrie. Wir machen vieles so wie seit Hunderten, ja fast schon Tausenden von  Jahren. So wussten schon die Römer, wie Ziegel auf Ziegel zu schlichten sind. Im Gegensatz zu anderen Industrien erfolgen die Umbrüche nur langsam, wenn sie denn überhaupt kommen. Dies ändert sich gerade. Wir erleben im Moment eine Zeit, in der sich die Art unserer Geschäfte, die Form der Zusammenarbeit und somit die Berufsbilder rapide ändern. Wir erleben einen Paradigmenwechsel.

Was wir von Apple lernen können

Andere Branchen sind schon mitten in einem Umwälzungsprozess, der dazu führt, dass „kein Stein auf dem anderen bleibt“. Nokia ist dafür immer noch ein wunderbares Beispiel. Das Unternehmen war berühmt für seine Handys und sein Spitzenprodukt, den Communicator. Wir konnten mit diesem Gerät faxen (!!) und dies von überall und wann immer wir wollten. Was für ein Feature – es bleibt nur die Frage, wer hat dies gebraucht und wer vermisst etwas, seitdem es den Communicator nicht mehr gibt? Dann kam Apple und heute ist Nokia vieles, nur kein Handy-Anbieter mehr. Der Prozess ging so schnell, dass es sogar Diskussionen gibt, ob die gesamte Volkswirtschaft von Finnland darunter leidet. Aber was ist passiert? Apple hat es verstanden, intuitiv zu bedienende Geräte herzustellen, Produkte, die Spaß machen und Nutzen stiften. Es bleibt wirklich beeindruckend, wie einfach iPhones zu benutzen sind. So macht es Spaß, meine Kinder, die jünger als fünf sind, beim Bedienen zu beobachten – sie können spielerisch Musik hören und finden sich bei den Fotos und Videos kinderleicht zurecht.

In Erinnerung bleibt mir ein Nokia-Feature, das wunderbar zeigt, worum es geht: Bei Nokia konnte jeder Benutzer eine Vielzahl an „Profilen“ einstellen. So gab es die Möglichkeit, „draußen“ zu wählen und dafür einen lauteren Klingelton auszuwählen. Andere Profile gab es für Situationen drinnen, wie Besprechungen oder Ruhesituationen. Die Möglichkeiten waren unzählig. Ich selber kann mich noch gut erinnern, wie ich die Bedienungsanleitung lesen musste, um die Handhabung auch wirklich zu verstehen. Und beim iPhone? Hier gibt es laut und leise. Zwei Zustände und dies in der Hardware mit einem Kippschalter gelöst. Einfach, unproblematisch und ich kenne niemanden, der dafür eine Anleitung braucht.

Solche Umbrüche wie durch die Apple-Technologie passieren gerade am laufenden Band: sei es Uber für Taxis, Car2Go und andere Angebote im Bereich Car-Sharing und Amazon als neue Einkaufsmöglichkeit mit der Option der Zustellung am selben Tag.

Disruptive Änderungen – die Chance für Schnelle

Branchen verändern sich, Unternehmen verschwinden und neue Lösungen sind überraschend da. Wenn dies passiert, sprechen wir von disruptiven Prozessen. Danach ist einfach vieles anders. Für das einzelne Unternehmen bedeutet es aber im Extremfall den Untergang oder die radikale Verkleinerung. Um dem vorzubeugen, sind die verantwortlichen Entscheidungsträger gefordert, sich mit der Zukunft zu beschäftigen, Trends und Entwicklungen zu erkennen und Geschäftsmodelle zu hinterfragen. Vieles spricht dafür, dass unsere Immobilienwirtschaft radikalen Veränderungen ausgesetzt sein wird: Der Maklerberuf in der traditionellen Form ist tot, der Hausverwalter wird zum Asset bzw. Property Manager, der Projektentwickler zum Fonds-Manager etc. Diese Veränderungen werfen eine Menge Fragen auf.

Der ImmoFokus liefert in dieser Sonderausgabe Antworten und will somit Begleiter sein und den Schnellen die Chance geben, sich rechtzeitig zu verändern. Um diese Unternehmer mache ich mir keine Sorgen. Alle anderen haben hoffentlich interessante Hobbys.

Herzlichst

Kaufmann

Kaufmann

Philipp Kaufmann