Die Tarifverhandlungen bei der kriselnden deutschen Warenhauskette Galeria der Signa Gruppe des Tiroler Investors Rene Benko sind ungeachtet von Warnstreiks auch in der vierten Verhandlungsrunde ohne Ergebnis geblieben. Die Arbeitgeber hätten kein verhandlungsfähiges Angebot auf den Tisch gelegt, teilte die Gewerkschaft Verdi am Freitag mit. "Wir erwarten jetzt ein klares Entgegenkommen (..) in der nächsten Runde", sagte Verdi-Verhandlungsleiter Marcel Schäuble am Freitag.
Bereits jetzt verzichteten die Beschäftigten des angeschlagenen Konzerns auf 5.500 Euro im Jahr. Ein weiterer Verzicht sei ihnen nach dem Kaufkraftverlust durch die Inflation und Energiepreissteigerungen nicht zuzumuten.
Verdi fordert in den Tarifverhandlungen unter anderem eine Rückkehr Galerias in die regionalen Flächentarifverträge des Einzelhandels. Der Warenhausriese hatte dagegen erklärt, eine Rückkehr in den auf den Lebensmitteleinzelhandel ausgelegten Flächentarifvertrag sei "in absehbarer Zeit finanziell unmöglich". Galeria wolle vielmehr einen "passenderen Warenhaus-Tarifvertrag". Verdi lehnt einen solchen Vertrag mit dauerhaft abgesenkten Entgelten ab.
Bei der seit Jahren kriselnden Warenhauskette wird ein Sanierungsplan umgesetzt, der tiefe Einschnitte vorsieht, unter anderem sollen über 40 Warenhäuser die Pforten schließen. Die Tarifverhandlungen sollen am 25. Mai fortgesetzt werden. (apa)