Gratulationen zum Deal mit dem Stift Klosterneuburg…
Anton Bondi de Antoni: In ungewissen Zeiten muss man neue Wege finden, um Visionen umzusetzen. Umso mehr freut es uns, dass wir mit dem Stift Klosterneuburg einen verlässlichen heimischen Partner für das TwentyOne gefunden haben, den wir mit unserem nachhaltigen Quartierskonzept überzeugen konnten.
Verkauft wurde die Liegenschaft – Siemensstraße 88 – mit einer Grundstücksfläche von rund 24.000 Quadratmetern. Gleichzeitig haben wir einen Baurechtsvertrag für 100 Jahre abgeschlossen. Auf dieser Grundstücksfläche werden wir wie geplant einen Hotel-, Office- und Student-Hub errichten, mit einer Bruttogrundfläche von in Summe rund 54.000 Quadratmetern.
Ein Hotel-Hub in dieser Lage – ein Wagnis?
Bondi de Antoni: Beim Kauf der Liegenschaften haben wir uns verpflichtet, ein Hotel mit einer bestimmten Mindestfläche zu errichten. Es gibt bereits zwei Betreiberinteressenten. Beide sind große, internationale Gruppen. Geplant sind etwa hundert normale Zimmer mit einem Standard von etwa drei Sternen plus sowie 50 bis 60 sogenannte Long-Stay-Einheiten, die für Personen gedacht sind, die etwa eine Woche für Schulungen oder ähnliches in der Stadt sind. Der wesentliche Unterschied zu herkömmlichen Hotelzimmern ist, dass sie etwa drei Quadratmeter größer sind und über eine Kitchenette verfügen. Beim Studentenwohnheim sprechen wir derzeit mit einem Betreiber-Investor, der es im eigenen Bestand halten und betreiben wird. Wir müssen es für ihn bauen. Das sollte kein wirkliches Problem sein.
Wann ist die Fertigstellung geplant?
Bondi de Antoni: Ende 2026/Anfang 2027 ist ein realistisches Ziel, das wir erreichen können. Das würde bedeuten, dass wir 2024 oder Anfang 2025 mit dem Bau beginnen. Mit den nötigen Vorlaufzeiten sollte das machbar sein.
Ein ambitionierter Zeitplan …
Christoph Nemetschke: Wir freuen uns, dass wir nach mehr als 30 Monaten nach dem Einreichtermin alle erforderlichen Baugenehmigungen erhalten haben.
Wie stark war das der Pandemie geschuldet?
Bondi de Antoni: Einige Anträge wurden kurz vor Ausbruch der Pandemie eingereicht und manche während der Pandemie. Whatten auch einNegativfeststellungsverfahren für die Umweltverträglichkeitsprüfung, das während der Pandemie ziemlich lange gedauert hat. Aktuell gibt es keine Corona-Einschränkungen mehr, aber aus anderen Gründen gestaltete sich der Prozess weiterhin schwierig. Ich weiß nicht, warum. Doch nun haben wir alle erforderlichen Genehmigungen erhalten und können mit den nächsten Schritten fortfahren.
Wie steht es um die Baukosten?
Bondi de Antoni: Die Baukosten des Central-Hubs haben wir sehr gut im Griff. Wir haben eine Fixpreispauschale vereinbart, noch bevor der Ukrainekrieg begonnen hat – und wir bemühen uns, alles zu tun, um innerhalb dieser Fixpreispauschale zu bleiben. Wir schauen uns gerade nach Optionen für den nächsten Bauabschnitt um. Die Preise sind in den vergangenen Wochen wieder ein wenig gesunken. Die Lieferketten funktionieren wieder besser. Allein bei den Elektronikbauteilen sind Chips für die Schlösser noch immer ein Thema. Wie lange haben wir darauf gewartet?
Christoph Nemetschke: Monate im zweistelligen Bereich. Normalerweise geht man in den Baumarkt und holt sich die Chips aus dem Regal. Doch wir mussten monatelang auf Lieferungen warten. Aber wir könnten in den kommenden Monaten von leicht sinkenden Preisen profitieren, da die Bauaufträge aufgrund von Finanzierungsproblemen zurückgehen. Das wird uns vermutlich helfen.
Das vollständige Interview finden Sie in der Ausgabe 04/2023 des ImmoFokus Timeline (immo-timeline.at)