Die Gemeindevertretung hat der Umwidmung von rund fünf Hektar Grünland in Gewerbegebiet und Verkehrsfläche mehrheitlich zugestimmt. Laut dem Unternehmen sollen mit dem neuen Werk rund 750 neue Arbeitsplätze entstehen. Bis zuletzt regte sich Widerstand seitens Anrainer und Naturschützer.
Der Baubeginn für das dritte Werk wurde für Ende 2023 anvisiert, falls bis Jahresende 2022 alle Bewilligungen vorliegen. Nach der Fertigstellung sollen rund 1.350 Personen bei Schlotterer beschäftigt sein. Die Gemeindevertretung der Gemeinde Adnet habe über die Teilabänderung des Flächenwidmungsplanes einschließlich des Bebauungsplanes der Grundstufe sowie des erforderlichen Umweltberichts beraten und die Umwidmung beschlossen, informierte das Unternehmen in einer Aussendung. Die Mehrheit der Gemeindevertretung sei überzeugt, dass der Erhalt der bestehenden und die Schaffung von neuen Arbeitsplätzen für die Gemeinde Adnet, die Nachbargemeinden und den gesamten Tennengau sehr wichtig sei.
"Mit dem aktuellen Beschluss der Gemeindevertretung, über den wir uns sehr freuen, geht das Projekt in die nächste Phase, das sind die rechtlichen Verfahren wie zum Beispiel Naturschutzrecht, Gewerberecht und Baurecht", erklärte Schlotterer-Geschäftsführer Peter Gubisch. Die Einwände der Anrainer sowie die Forderungen der Fachgutachter und die Auflagen der Gemeinde würden in den Plänen berücksichtigt. Der Betrieb des neuen Werkes werde CO2-neutral sein.
Die Erweiterung sei notwendig geworden, da klimaschonende Kühlung weiter im Trend liege, erläuterte Gubisch. Mit temporärer Außenbeschattung von Fenstern und Fassaden werde die Überhitzung von Gebäuden vermieden oder reduziert und der Stromverbrauch von Kühlgeräten und damit der CO2-Ausstoß minimiert. "Das Unternehmen ist zuversichtlich, dass das Wachstum der vergangenen Jahre weitergehen wird."
Naturschützer und die Initiative "Rettet die Adnetfelder" fordern aber vehement den Erhalt von wertvollem Grünland für weitere Generationen und warnen vor einer Lärm- und Verkehrsbelastung. Eine Unterschriftensammlung für ein Bürgerbegehren ist vorerst gescheitert. Die Wahlbehörde hat diese aus formalen Gründen als ungültig erklärt. Die Initiative will dagegen rechtlich vorgehen.
Die Schlotterer Sonnenschutz Systeme GmbH ist eigenen Angaben zufolge Österreichs Marktführer für außenliegenden Sonnenschutz. Am Standort Adnet produzieren 630 Mitarbeiter Sonnenschutz-, Insektenschutz- und Pollenschutzelemente. Das Unternehmen gehört zur sich im Familienbesitz befindlichen IFN-Holding mit Sitz in Traun (OÖ), die etwa auch Fenster- und Türen-Marken wie Internorm oder Topic vertreibt. 2021 erwirtschaftete Schlotterer einen Umsatz von 112 Mio. Euro - um 14 Prozent mehr als im Geschäftsjahr 2020. (apa/red)