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Geringster Preisanstieg bei deutschen Wohnimmobilien seit 2015

Im Vergleich zum Vorquartal waren Wohnimmobilien um 0,4 Prozent günstiger
Amelie Miller
Wohnbau
Wohnbau
© Roman Babakin/AdobeStock

Die gedämpfte Immobiliennachfrage schlägt auf die Preise für Wohnungen und Häuser in Deutschland durch. Der Preisanstieg schwächte sich im dritten Quartal innerhalb eines Jahres deutlich ab. Im Vergleich zum Vorquartal waren Wohnimmobilien sogar um 0,4 Prozent günstiger, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag in Wiesbaden mitteilte.

Wohnimmobilien kosteten im Zeitraum Juli bis September im Schnitt 4,9 Prozent mehr als im Vorjahresquartal. Ein geringerer Anstieg war den Angaben zufolge zuletzt im dritten Quartal 2015 mit 4,4 Prozent verzeichnet worden. Im zweiten Vierteljahr des laufenden Jahres hatten sich Ein- und Zweifamilienhäuser sowie Eigentumswohnungen nach den jüngsten Daten innerhalb eines Jahres noch um 9,7 Prozent verteuert.

Die größten Preisanstiege gab es im dritten Quartal in dünn besiedelten ländlichen Kreisen. Ein- und Zweifamilienhäuser verteuerten sich dort um 7,8 Prozent, Eigentumswohnungen kosteten 7,4 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. In den Top-Metropolen Berlin, Hamburg, München, Köln, Frankfurt, Stuttgart und Düsseldorf kletterten die Preise für Ein- und Zweifamilienhäuser um 6,2 Prozent und für Eigentumswohnungen um 5,0 Prozent.

Am schwächsten fiel der Anstieg mit 1,8 Prozent für Ein- und Zweifamilienhäuser in den städtischen Kreisen aus. Wohnungen kosteten dort 4,5 Prozent mehr als im Vorjahresquartal.

Der Anstieg der Kreditzinsen, aber auch die deutlich gestiegene Inflation und hohe Baupreise belasten nach jahrelangem Boom die Nachfrage nach Immobilien. Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) hält im kommenden Jahr einen Rückgang der Wohnimmobilienpreise um bis zu zehn Prozent für möglich. Die DZ Bank erwartet 2023 ein Minus von bis zu sechs Prozent. (apa/dpa)