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Grünes Licht für Kraftwerksprojekt Imst-Haiming

Die TIWAG errichtet in Imst-Haiming ein Kraftwerk, das jährlich 252 Mio. Kilowattstunden erneuerbaren Strom erzeugen soll
Patrick Baldia
Grünes Licht für Kraftwerksprojekt Imst-Haiming
Die TIWAG-Firmenzentrale in Innsbruck.
© TIWAG

Jetzt ist es fix: Mit dem positiven Erkenntnis des Bundesverwaltungsgericht (BVwG) in Wien hat das TIWAG-Kraftwerksvorhaben Imst-Haiming den nächsten Meilenstein erreicht. „Es war ein langer Weg. Wir haben aber sämtliche Hürden genommen und das Bundesverwaltungsgericht hat mit geringen gewässerökologischen Anpassungen das Beschwerdeverfahren abgeschlossen und grünes Licht gegeben“, betont der zuständige Bauvorstand Alexander Speckle: „Gerade für den Ausbau und die Sicherstellung der elektrischen Grundlastversorgung Tirols ist dieses Kraftwerk ein wichtiger Beitrag.“

Die weiteren Vorbereitungsarbeiten für die Projektumsetzung sind bereits voll angelaufen.  Die Bauzeit ist mit rund fünf Jahren veranschlagt. Nach Fertigstellung können mit dem neuen Kraftwerk jährlich rund 252 Mio. Kilowattstunden erneuerbarer Strom erzeugt werden. Das entspricht dem Stromverbrauch von 60.000 Haushalten. „Damit machen wir einen nächsten wichtigen Schritt in Richtung stabile und selbstständige Energieversorgung im Land“, so Speckle: „Zusätzlich führt die Umsetzung dieses Projekts zu einer deutlichen Verbesserung der Schwall- und Sunk-Thematik am Inn.“

Das Projekt Imst-Haiming ist eine sinnvolle Ergänzung zum bereits 1956 in Betrieb gegangenen Ausleitungskraftwerk Prutz-Imst. Das Triebwasser aus dem Kraftwerk Imst wird dabei über einen 14 Kilometer langen, unterirdischen Stollen nach Haiming geleitet und dort noch einmal abgearbeitet. „Das macht die Anlage energiewirtschaftlich interessant, bei vergleichsweise geringen Eingriffen in die Natur. Es ist kein zusätzlicher Wassereinzug aus dem Inn vorgesehen und es wird keine neue Wehranlage am Inn errichtet“, erklärt TIWAG-Projektleiter Robert Reindl.

Info-Kampagne in der Region

Das abgearbeitete Triebwasser wird schließlich über ein Dämpfungsbecken in Haiming dem Inn zugeführt. „Durch das Projekt Imst-Haiming werden die gewässerökologischen Verhältnisse am Inn merklich verbessert“, so Reindl. Auch sonst wurde die Planung an die lokalen Verhältnisse optimal angepasst und viele Vorschläge und Wünsche aus der Region mitberücksichtigt. Damit die Ausübung des gewerblichen Raftings auch nach Fertigstellung sichergestellt ist, wurde in enger Abstimmung mit dem Tiroler Raftingverband eine gewässerökologisch verträgliche Wasserabgabe vorgesehen. „Entgegen einiger Befürchtungen wird auch die Trinkwasser(-not)versorgung in Haiming nicht beeinträchtigt. Das wurde bei der letzten Verhandlungsrunde in Wien einmal mehr festgestellt. Parallel zu den Umsetzungsvorbereitungen werden wir aber auch den weiteren Informationsaustausch mit der Bevölkerung vor Ort intensiv fortsetzen“, so TIWAG-Projektleiter.