Bereits zum siebten Mal fiel die Entscheidung für den Betonpreis des Güteverbandes Transportbeton, GVTB. Das Covid-19 machte der feierlichen Verleihung im Rahmen der Jahreshauptversammlung des GVTB im Ennstal im April allerdings einen Strich durch die Rechnung. Nun wurden die Preisträger vorerst „virtuell“ ausgezeichnet – eine offizielle Preisverleihung folgt. Insgesamt wurden 14 Projekte eingereicht – auffällig dabei die hohe ausgeführte Qualität wie auch die Innovationskraft.
In allen Kategorien – Funktion, Innovation, Ausführungsleistung, Nachhaltigkeit und Design – überzeugten die Landesgalerie Krems als auch die Rad- und Gehwegbrücke in der Steiermark. Eine Anerkennung in der Kategorie Design erhielt der Wohnbau Aldrans.
Die Jury – Elmar Hagmann, Bauunternehmen Sedlak, Vorsitzender der Jury, Renate Hammer, Institute of Building Research & Innovation ZT GmbH, Johann Kollegger, Institut für Tragkonstruktionen-Betonbau, Jörg Fessler, UniqueFessler Werbeagentur und Architektur-Journalist Wojciech Czaja – diskutierte alle Projekte intensiv. Im Zentrum der Auszeichnung des Güteverbandes Transportbeton stehen Projekte, die überwiegend mit Transportbeton errichtet wurden. Das eingereichte Bauprojekt muss fertiggestellt und darf nicht älter als drei Jahre sein. Zur Einreichung eingeladen sind jeweils Bauunternehmen, Architekten, Bauherren und selbstverständlich Transportbetonunternehmen des GVTB. Der eingesetzte Beton muss von einem Mitglied des GVTB stammen.
Ferienhausanlage „Hollmann am Berg“, Turracher Höhe: Die Ferienhausanlage fügt sich harmonisch in den Kärntner Zirbenwald ein. Beton ist der maßgebende Baustoff und passt perfekt mit dem Holz zusammen. Der Beton wurde eingefärbt, die Oberflächen sind robust und frostbeständig.
Neues Betriebsgebäude „B12 Illside“, Nüziders: Die gemeinsame Firmenzentrale von Tomaselli Gabriel Bau und Gantner Electronic wird mittels Bauteilaktivierung beheizt und gekühlt. Beton steht im gesamten Projekt im Zentrum. Besonderer Wert wurde auf die perfekte Ausführung der Sichtbetonflächen gelegt.
Kreisverkehr mit eingefärbten Beton als Leitsystem, St. Leonhard: Beton kann mehr – das zeigt sich bei dem Kreisverkehr im Stadtzentrum von St. Leonhard, die rot eingefärbten Straßenoberbetone werden hier als Leitsystem eingesetzt. Die Gemeinde scheute den Aufwand nicht, denn für diese Art von Gestaltung benötigt man eigens erstellte Schnittmuster.
Paneum – Wunderkammer des Brotes, Asten: Mit dem Paneum wurde ein außergewöhnlicher Ort für die backaldrin Kunst- und Kultursammlung geschaffen. Der Sockel wurde komplett aus Beton errichtet, auch der Innenraum zeigt perfekt geschalte Sichtbetonflächen. Als Herausforderung für die ausführenden Unternehmen erwiesen sich die zahlreichen Rundungen.
Sicherheitssanierung Stiege 10 der Technischen Universität Wien: Das Fluchtwegekonzept der TU Wien war überaltert, dies bedingte eine neue Fluchtstiegenführung und daher die Sicherheitssanierung der Stiege 10. Im Innenhof wurde ein Stiegenhauszubau errichtet, um eine sichere Entfluchtung des Resseltraktes sowie des Haupttraktes zu ermöglichen. Diese wurde aus Stahlbeton mit perfekten Sichtbetonoberflächen ausgeführt.
Landwirtschaftliches Nutzgebäude, Hochburg Ach: Die Sanierung des Gebäudes war dringend notwendig. Der Bauherr entschied sich für eine fugenlose, monolithische Betonbodenplatte, die zudem bauteilaktiviert – zum Heizen und Kühlen – wurde. Die Klimaplatten in Perimeterausführung und eine automatengeschäumte Formplatte aus expandierten Polystyrol mit umlaufendem Stufenfalz, wurden auf den bestehenden Boden verlegt.
Neubau Volksschule, Seewalchen am Attersee: Die zweigeschossige Schule wurde so platziert, dass ein schöner Innenhof entstand. Das kompakte Gebäude wurde in Massivbauweise in Stahlbeton errichtet, zudem wurde für den Umraum Ortbeton mit einer Besenstrich-Oberfläche verwendet.
ÖBB-Infrastruktur-Brücke, Lückenschluss L 207, Fehring-Brunn: Die 90 Meter lange Autobrücke wurde mit dem Sonderbeton UHPFRC, ein stahlfaserbewährter Ultrahochleistungsbeton, verstärkt. Der Sonderbeton wurde als Ersatz für Widerlager verwendetet. Vega Sternwarte Haus der Natur, Obertrum am See: In nur 14 Monaten wurde die modernste und leistungsstärkste Sternwarte Mitteleuropa errichtet – Sichtbeton ist das vorherrschende Material. Die größte Herausforderung bestand in der Abstimmung der Statik und der Sichtbetonqualität, denn die Sternwarte bedingte enorm dimensionierte Fundamente, um eine maximale Genauigkeit beim Betrieb der Teleskope gewährleisten zu können.
EOS Hauptkläranlage, Wien: Die Sanierung der Hauptkläranlage zum Öko-Kraftwerk wäre ohne dem Baustoff Beton nicht möglich gewesen. Sieben große Faulbehälter wurden mit jeweils drei Großmastpumpen je Einsatz in Klettertechnik betoniert. Die gesamte zur Abwasserreinigung benötigte Energie erzeugt die Kläranlage nun selbst – diese wird aus dem Klärgas gewonnen.
KTM Motohall, Mattighofen: Das elliptische Museumsgebäude aus Beton fügt sich gut in die Stadtstruktur ein, vorne zu dem urbanen Raum und rückwärts zu den Feldern geöffnet. Die Speicherfähigkeit von Beton wird zum Heizen und Kühlen genützt. Durch das Gebäude gelangt man stufenlos über geneigte Ebenen.