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Häuser und Wohnungen im 1. Halbjahr um 1,8 % günstiger

Preisrückgang auf bestehende Wohnimmobilien beschränkt, neuer Wohnraum teurer als im 1. Halbjahr des Vorjahres
Patrick Baldia
Häuser und Wohnungen im 1. Halbjahr um 1,8 % günstiger
Wohnimmobilien waren in den ersten sechs Monaten des Jahres um 1,8 % billiger als in der Vergleichsperiode des Vorjahres
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Häuser- und Wohnungen waren im 1. Halbjahr 2024 laut Statistik Austria durchschnittlich um 1,8 % günstiger als in den ersten sechs Monaten des Vorjahres. Dabei gingen die Preise für bestehende Wohnimmobilien um 3,7 % zurück, die Preise für neue Wohnungen und Häuser hingegen stiegen im Vergleich zur ersten Jahreshälfte des Vorjahres um 2,5 %.

„In der ersten Jahreshälfte 2024 lagen die Kaufpreise für Häuser und Wohnungen in Österreich durchschnittlich um 1,8 % unter dem Niveau des Vorjahres. Am aktuellen Rand steigen sie allerdings wieder: Im Vergleich zum jeweiligen Vorquartal sind die Preise für Wohnimmobilien im 2. Quartal 2024 mit +2,5 % erstmals seit dem 3. Quartal 2022 wieder höher geworden. Wir sehen, dass teurere Immobilien gekauft werden, besonders seit der Befreiung von der Grundbuch- und Pfandrechtseintragungsgebühr für das Eigenheim ab dem 2. Quartal des Jahres. Die Anzahl der Immobilienkäufe ist aber bisher nicht gestiegen“, erklärt Tobias Thomas, fachstatistischer Generaldirektor von Statistik Austria.

Preisrückgänge bei bestehendem Wohnraum

Die Preise für bestehenden Wohnraum gingen im 1. Halbjahr 2024 verglichen mit dem 1. Halbjahr 2023 um 3,7 % zurück (Q1: −5,3 %, Q2: −2,1 %). Die höchsten Indexwerte seit Beginn der Zeitreihe im Jahr 2010 wurden im 3. Quartal 2022 erreicht. Die Preise des 2. Quartals 2024 lagen um 7,9 % unter diesem Höchstwert. Die von Haushalten zu Wohnzwecken erworbenen Häuser verzeichneten mit −4,8 % im 1. Halbjahr 2024 die größte Preissenkung im Vergleich zum gleichen Zeitraum des Vorjahres (Q1: −5,3 %, Q2: −4,4 %). Bei bestehenden Eigentumswohnungen war der Rückgang mit −2,7 % geringer (Q1: -5,3 %, Q2: −0,1 %). Die Preise für neuen Wohnraum stiegen im 1. Halbjahr 2024 im Vergleich zum 1. Halbjahr 2023 um 2,5 % (Q1: +2,6 %, Q2: +2,3 %).

Preise für selbstgenutzten Wohnraum um 3,0 % gestiegen

Der Preisindex für selbstgenutzten Wohnraum (Owner Occupied Housing, kurz: OOH) ist eine Erweiterung des Häuserpreisindex. Er enthält neben der Beschaffung von neuem und bestehendem Wohnraum auch Ausgaben, die mit der Anschaffung und dem Eigentum von Wohnraum anfallen, etwa Gebühren des Erwerbs, Versicherungen sowie Kosten für Reparaturen und Renovierungen. Er lag im 1. Halbjahr 2024 um 3,0 % (Q1: +3,9 %, Q2: +2,2 %) über dem Niveau des Vorjahres. Der Teilindex für die Anschaffung von Wohnraum stieg im 1. Halbjahr 2024 um 2,0 % (Q1: +3,1 %, Q2: +0,9 %). Hier trugen mehrere Faktoren zur Reduktion der Preisdynamik bei: Der Preisindex für selbstgebauten Wohnraum und größere Renovierung ging im 2. Quartal leicht zurück und lag nur mehr um 0,6 % über dem Vorjahreswert, Käufe von neuem Wohnraum wiesen im 2. Quartal einen Anstieg von 1,7 % zum Vorjahr auf (Q1: +3,5 %). Zusätzlich führte die Befreiung oder Reduktion der Grundbuchseintragungsgebühren bei einem großen Teil der Käufe von selbstgenutztem Wohnraum im 2. Quartal zu einem Rückgang bei der der Position „Sonstige Dienstleistungen im Zusammenhang mit dem Kauf von Wohnraum“ von 4,3 % im Vergleich zum Vorjahr. Aufwendungen für den Erhalt des selbstgenutzten Wohneigentums verteuerten sich um 4,4 % (Q1: +5,0 %, Q2: +3,9 %).