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HAL REIM: Zweiter Fonds für Soziale Infrastruktur

HAL REIM legt zweiten Fonds für soziale Infrastruktur auf – Fokus auf Ärztehäuser, Zielrendite über 4,75 %.
Ferdinand Neubauer
Ferdinand Neubauer
Patrick Brinker
Patrick Brinker
© Hauck Aufhäuser Lampe Privatbank_AG

Die Hauck Aufhäuser Lampe Privatbank hat über ihre Immobilien-Tochter HAL REIM ihren zweiten Fonds für soziale Infrastruktur gestartet. Der Fonds trägt den Namen „HAL Soziale Infrastruktur Deutschland 2“ und wird in Kooperation mit der IntReal Kapitalverwaltungsgesellschaft als Service-KVG verwaltet.

Der Schwerpunkt liegt auf ambulanten Gesundheitsimmobilien wie Ärztehäusern und Gesundheitszentren in Deutschland. Neben stabilen Bestandsobjekten (Core und Core+) sollen bis zu 30 Prozent des Kapitals in Objekte mit Entwicklungspotenzial fließen. Dazu zählen Immobilien, die sich für Umbauten, Erweiterungen oder Nachverdichtung eignen.

Der Fonds ist rein eigenkapitalfinanziert und strebt ein Zielvolumen zwischen 150 und 200 Millionen Euro an. Die prognostizierte Ausschüttungsrendite liegt bei über 4,75 Prozent pro Jahr, bezogen auf einen Anlagezeitraum von zehn Jahren. Zum Start haben zwei institutionelle Investoren aus dem Banken- und Versicherungsbereich Kapital zugesagt; das erste Closing belief sich auf über 30 Millionen Euro. Zwei Immobilien befinden sich aktuell in der Ankaufsprüfung, der Abschluss des ersten Kaufs ist in den nächsten Wochen geplant.

Der Fonds richtet sich insbesondere an regulierte Banken und Versicherungen, die unter verschärften Eigenkapitalvorgaben stehen – ausgelöst durch CRR III bei Banken und Solvency II bei Versicherern. Da bei Eigenkapitalfonds kein Fremdkapital eingesetzt wird, müssen Investoren weniger Eigenmittel vorhalten als bei Fonds mit Kreditanteil. Das wirkt sich direkt positiv auf den Eigenkapitalertrag aus.

„HAL Soziale Infrastruktur Deutschland 2“ ist der Nachfolger eines 2019 gestarteten Fonds mit ähnlicher Ausrichtung. Dieser Vorgängerfonds ist mittlerweile vollinvestiert, umfasst 15 Objekte mit einem Gesamtvolumen von rund 250 Millionen Euro und erzielt laut Anbieter eine Ausschüttungsrendite von über 4,5 Prozent jährlich.

Langfristig geht HAL REIM von einer steigenden Nachfrage nach ambulanter medizinischer Infrastruktur aus. Als Gründe nennt das Unternehmen den demografischen Wandel und die zunehmende politische Unterstützung für die Verlagerung von Behandlungen aus Kliniken in ambulante Einrichtungen. Der Trend „ambulant vor stationär“ werde sich laut hauseigenem Marktreport weiter verstärken – mit entsprechendem Interesse institutioneller Investoren.