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Hamburger Investmentmarkt für Mehrfamilienhäuser knackt die 1-Mrd-Marke

Transaktionszahl um 40 Prozent gestiegen, aber die Quadratmeterpreise sind rückläufig.
Dagmar Gordon
Hamburg
Hamburg
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Der Investmentmarkt für Mehrfamilien- sowie Wohn- und Geschäftshäuser in Hamburg verzeichnet 2024 eine deutliche Belebung. So hat sich laut aktueller Daten des Gutachterausschusses für Grundstückswerte in Hamburg die Zahl der Transaktionen von 261 auf 365 und damit um rund 40 Prozent erhöht. Das Transaktionsvolumen überschreitet in diesem Zuge die Marke von einer Milliarde Euro. Es stieg von 714 Mio. auf 1,04 Mrd. Euro und verzeichnet damit ein Plus von 34 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Kaufpreise und Multiplikatoren haben hingegen nachgegeben.

„Das gesunkene Preisniveau und die vor allem zum Ende des vergangenen Jahres verbesserten Finanzierungsbedingungen haben zu einem deutlichen Anziehen der Transaktionsdynamik mit Anlageobjekten am Hamburger Wohninvestmentmarkt geführt. In diesem Zuge haben sich die Multiplikatoren verringert, wodurch Mehrfamilien- sowie Wohn- und Geschäftshäuser für private und semiprofessionelle Investoren als langfristig orientierte Anlage wieder attraktiver geworden sind. Wir erwarten, dass dieser Trend auch 2025 anhalten wird.“
— Philip C. Hetzer -  Geschäftsführender Gesellschafter DAHLER Invest

Das durchschnittliche Preisniveau für Hamburger Anlageimmobilien im Wohnsegment ist 2024 gesunken. So ist der durchschnittliche erzielte Preis je Quadratmeter für Mehrfamilienhäuser von 3.259 €/m² auf 2.920 €/m² und damit um gut zehn Prozent zurückgegangen. Eine ähnlich starke Verringerung ist im Segment der Wohn- und Geschäftshäuser zu beobachten. Hier ist der Quadratmeterpreis von 3.556 €/m² auf 3.273 €/m² gesunken, was einem Minus von 8,0 Prozent entspricht. Das höchste durchschnittliche Preisniveau wurde mit 5.410 €/m² in der Baualtersklasse für Mehrfamilienhäuser mit den Baujahren ab 2004 erreicht. Das niedrigste durchschnittliche Preisniveau weisen mit 2.228 €/m² Wohn- und Geschäftshäuser der Baujahresklasse mit Baujahren zwischen 1976 du 1990 auf.

Das gesunkene Preisniveau hat zu einer höheren Nachfrage nach Anlageimmobilien in Hamburg geführt. So stieg von 2023 zu 2024 die Zahl der verkauften Mehrfamilienhäuser von 218 auf 308 und damit um 41 Prozent. Etwas geringer fiel das Wachstum bei Wohn- und Geschäftshäusern aus. In diesem Marktsegment legten die Verkaufszahlen von 43 auf 57 zu, was einer Steigerung um 33 Prozent entspricht. Das Transaktionsvolumen von Mehrfamilienhäusern erhöhte sich von 618 auf 714 Mio. Euro. Das bedeutet ein Plus von 16 Prozent. Im Marktsegment der Wohn- und Geschäftshäuser hat sich das Verkaufsvolumen sogar mehr als verdoppelt. Es stieg von 159 Mio. auf 328 Mio. Euro und verzeichnet damit ein Wachstum um 106 Prozent. Die Multiplikatoren, also die Anzahl der Jahresnettokaltmieten, die zur Begleichung des Kaufpreises aufgebracht werden muss, haben ebenfalls nachgegeben. Lag der durchschnittliche Multiplikator für Mehrfamilienhäuser 2023 noch bei 24, ist er 2024 auf 21 gesunken. Bei Wohn- und Geschäftshäusern erfolgte der Rückgang von 21 auf 20. Den niedrigsten durchschnittlichen Multiplikator weisen mit 14 Wohn- und Geschäftshäuser der Baualtersklasse 1976 bis 1990 auf. Das höchste Niveau liegt bei 40 und wird im Segment der Mehrfamilienhäuser mit Baujahren ab 2004 erreicht.