Nach der ergebnislosen ersten Verhandlungsrunde für einen Kollektivvertragsabschluss im Handel sind am heutigen Donnerstag Betriebsversammlungen gestartet, die bis 8. November laufen. Der Großteil der Versammlungen findet kommenden Montag und Dienstag statt. Die Gewerkschaft fordert ein Gehaltsplus von 11 Prozent und mehr Urlaub sowie eine Diskussion über eine allgemeine Arbeitszeitverkürzung. Die Arbeitgeber haben noch kein Angebot vorgelegt.
In den Betriebsversammlungen sollen die Handelsbeschäftigten vor der nächsten Verhandlungsrunde am 9. November informiert werden. Sie haben noch keinen Streikcharakter. Anders bei den Metallern: dort hat sich die Gewerkschaft bereits eine Streikfreigabe geholt.
Von Oktober 2022 bis September 2023 lag die Inflation bei 9,2 Prozent. Wirtschaftskammer-Vertreter verweisen auf die schwierige, wirtschaftliche Lage im Handel und wollen "kreative Lösungen" für den KV-Abschluss. Sie stellen auch in Frage, ob die 9,2 Prozent Inflation die Basis für Verhandlungen sein müssen. Knapp zwei Drittel der 430.000 Angestellten im Handel in Österreich sind Frauen, im Einzelhandel liegt der Frauenanteil noch etwas höher. Knapp 60 Prozent der Frauen im Handel arbeiten Teilzeit, bei Männern liegt die Teilzeitquote bei nur rund 13 Prozent. (apa)