Nachdem das Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung die Baufreigabe für die Generalsanierung der Hauptbibliothek am Ring erteilt hat, unterzeichnen die Bundesimmobiliengesellschaft und die Universität Wien jetzt den neuen Mietvertrag.
Die BIG wird die Hauptbibliothek der Universität Wien sanieren, modernisieren auf den neuesten Stand bringen. Die Sanierung des rund 8.000 m² großen Bibliothekstrakts startet Anfang nächstes Jahr, ab 2027 werden die Studierenden eine gut strukturierte und einladende Bibliothek mit ausreichend Plätzen und angenehmem Raumklima vorfinden. Die neue Hauptbibliothek kann mehr als doppelt so viele Lern- und Arbeitsplätze anbieten. Der Platz wird frei, weil ab Ende des Jahres fast 3 Mio. Bücher ins neu errichtete Bücherdepot in Wien-Floridsdorf übersiedeln.
Wissenschaftsminister Martin Polaschek: "Wir bieten Studierenden noch mehr Raum zum Lesen und Lernen. Insgesamt schaffen wir 680 neue Lernplätze für Studierende. Neben dem erweiterten Platzangebot bekommt die denkmalgeschützte Bibliothek einen modernen Anstrich: durch zielgerichtete technische Maßnahmen im Sinne der Energieeffizienz. Somit schaffen wir nachhaltigen Wissensraum in den historischen Hallen einer der ältesten Universitäten Europas mitten im Herzen der Universitätsstadt Wien."
Hans-Peter Weiss, Geschäftsführer der Bundesimmobiliengesellschaft: "Die Sanierung des Bibliothekstrakts ist ein nächster wichtiger Schritt bei der Modernisierung des Hauptgebäudes der Universität Wien. Überholte Raumstrukturen werden neu gedacht, damit können wir künftig mehr als doppelt so viele Arbeitsplätze für Studierende bereitstellen wie bisher. Insgesamt wird der Bibliothekstrakt nutzerfreundlicher und im Betrieb energieeffizienter. Die BIG investiert verstärkt in die Sanierung von bestehenden Gebäuden. Das ist wertvolle Schonung von Ressourcen und verhindert neue Bodenversiegelung."
Maximilian Pammer, Leiter des Unternehmensbereich Universitäten: "Mit der Sanierung der Hauptbibliothek bekommt die Universität Wien jetzt ein modernes Library and Learning Center. Den Platz dafür gewinnen wir, weil demnächst mehrere Millionen Bücher aus dem Hauptgebäude in das neu gebaute Bücherdepot am Stadtrand übersiedeln und wir anschließend in der Hauptbibliothek finstere Bücherspeicher in freundliche Lese- und Lernzonen für die Studierenden umwandeln können."
Uni-Wien-Vizerektor Nikolaus Hautsch: "Die Universität soll ein Ort sein, an dem sich Studierende wohlfühlen und an dem sie gut studieren können. Die Erneuerung der Universitätsbibliothek wird einen großen Beitrag dazu leisten. "
Der Entwurf des Architekturbüros DI Gunther Palme ZT GmbH aus Wien sieht einen eigenen Eingang in der Reichsratsstraße vor und schafft damit eine eigene Adresse für die Bibliothek, aus finsteren Lagern werden freundliche Räume für Studierende und Bezug zwischen der Bibliothek und dem begrünten Arkadenhof wird hergestellt. Historische Deckenmalereien werden untersucht, um deren Originalzustand wiederherzustellen.
Der neue Haupteingang gliedert sich in die denkmalgeschützte, historistische Fassade des Hauptgebäudes ein und führt in eine mehrstöckige Halle, die zuvor als Büchermagazin genutzt worden war. Hier befindet sich die erste Anlaufstelle für die Bibliotheksbenutzer*innen mit Entlehnstelle und Erstinformation. Die Halle wird auch über einen Zugang vom Arkadenhof aus erreichbar sein, der original vorhanden war und wiederhergestellt wird.
Die Entlehnung wird zentral verortet und zur gut erreichbaren Drehscheibe für die Benützer*innen – bis zu 1.000 Bücher werden täglich angeliefert, bereitgestellt und entlehnt. Alle Bereiche werden barrierefrei erreichbar sein. Neben verschiedenen Studier- und Lernzonen wird es auch Seminarräume geben, die unter anderem von der Bibliothek und dem Center for Teaching and Learning der Universität Wien bespielt werden, um Studierende mit maßgeschneiderten Fortbildungsangeboten in ihrem Studium zu unterstützen.
Die Energieeffizienz des Bibliothekstrakts wird mit einigen Maßnahmen gezielt optimiert: Die alte Heizungsinstallation wird komplett erneuert; wo es baulich möglich ist, sind Niedertemperaturheizflächen wie Fußbodenheizungen oder Deckenkühlungen geplant; die bestehenden mechanischen Lüftungsanlagen werden dort erneuert, wo es der Energieeffizienz dient, und gegen moderne energieeffiziente Lüftungen mit hocheffizienten Wärmerückgewinnungsanlagen getauscht; die Räume werden gezielt temperiert und gelüftet; neue energiesparende LED-Lampen können individuell gesteuert werden; geheizt wird mit Fernwärme.