Die Lebensmittel-Einzelhändler gehören mit einem Umsatzplus im Jahr 2020 von 5,3 Prozent in Europa, 10,1 Prozent in Österreich und 7,9 Prozent in Deutschland zu den Profiteuren der Coronapandemie. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie des Kreditversicherers Acredia in Zusammenarbeit mit Euler Hermes. Die Zunahme des Onlinehandels drücke aber auf die Margen.
"Der Lebensmitteleinzelhandel gehört ganz eindeutig zu den Krisengewinnern", so die Acredia-Service-Geschäftsführerin Marina Machan-Kaiser in einer Aussendung. "Mehr Mahlzeiten zu Hause und der florierende Verkauf von Haushalts- und Körperpflegeprodukten haben zu einem satten Umsatzplus in ganz Europa geführt." Diese positive Umsatzentwicklung habe sich auch 2021 fortgesetzt, auch wenn mit der schrittweisen Wiedereröffnung von Bars und Restaurants etwas langsamer.
Laut Studie hat die Covid-Pandemie den Übergang zum elektronischen Handel in Europa um vier bis fünf Jahre beschleunigt, insbesondere im Lebensmitteleinzelhandel. In den größten Märkten liegt der Onlinehandel-Anteil nun zwischen 3 Prozent (Deutschland, Spanien) und 11 Prozent (Großbritannien) des Lebensmittelumsatzes. In Österreich liegt der Online-Umsatzanteil bei Supermärkten nur bei 2,5 Prozent (168 Mio. Euro).
Die Rewe-Tochter Billa liefert österreichweit nach Hause. Interspar stellt in Wien und Umgebung (NÖ, Burgenland) sowie Salzburg Stadt und Umland zu. Der Online-Supermarkt Gurkerl.at deckt Wien und Umgebung ab. Unimarkt kann gemeinsam mit der Österreichischen Post rund 80 Prozent der Haushalte in Österreich beliefern. Der Online-Bauernmarkt markta stellt mit Partnern selbst in Wien zu, bietet Abholstationen an und verschickt auch österreichweit. In Wien sind unter anderem noch die Zusteller Alfies, Jokr, Hausfreund und Mjam aktiv.