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Helicopter Money

Wie an dieser Stelle schon mehrfach ausgeführt, sieht sich RICS als weltumspannender Verband und beschäftigt daher auch einen eigenen Chefökonomen, der sich mit Auswirkungen volkswirtschaftlicher Entwicklungen auf die in der Immobilienwirtschaft Tätigen befasst.
Peter Höflechner

Wie von mir an dieser Stelle schon mehrfach ausgeführt, sieht sich RICS als weltumspannender Verband und beschäftigt daher auch einen eigenen Chefökonomen, der sich mit Auswirkungen volkswirtschaftlicher Entwicklungen auf die in der Immobilienwirtschaft Tätigen befasst.

Im Februar hat Simon Rubinsohn, der RICS Chefökonom, das Szenario eines BREXIT, des Ausstieges des Vereinigten Königreichs aus der EU, beleuchtet. Er selbst wagt keine eindeutige Prognose, nennt einen solchen Ausstieg einen „Sprung in die Dunkelheit“ und ist zumindest, was die kurzfristigen Folgen eines BREXIT betrifft, besorgt. Märkte hassen Unsicherheit. Die Postings zu diesem Kommentar auf der RICS Homepage zeigen aber, mit welcher hohen Emotionalität die Debatte in Großbritannien geführt wird und wie hoch der Bedarf nach umfassender Information über Vor-und Nachteile eines EU-Austrittes ist.

RICS ist hier als unabhängige Organisation aufgefordert, die tatsächlichen Auswirkungen eines solchen Schrittes aufzulisten.

Im März hat sich Simon Rubinsohn mit der globalen Herausforderung der „weltweit fehlenden Nachfrage“ befasst und dabei auf das vom Wirtschaftswissenschaftler und Träger des Alfred-Nobel-Gedächtnispreises für Wirtschaftswissenschaften, Milton Friedman, geprägte Bild des „Helicopter Money“ zurückgegriffen.

Geld, das (in Friedmans plastischer Darstellung von einem Hubschrauber) in eine Community geworfen wird, die davon ausgehen muss, dass dies ein einmaliges Ereignis ist, wird für den privaten Konsum ausgegeben werden und so die Wirtschaft ankurbeln.

Auch wenn eine solche Geldzuteilung, so sie überhaupt je realisiert werden würde, auf wesentlich nüchternere Arten, wie Steuergutschriften, Konsumentenkredite etc., stattfände, so hat sie dennoch einen utopischen, skurrilen Anstrich. Rubinsohn erinnert hier an Simbabwes Hyperinflation. Aber, so führt Rubinsohn weiter aus, sie ist ein Mittel zur Bekämpfung der Deflation. Diese ist seiner Meinung nach die wahre Gefahr für die Weltwirtschaft.

Mit Simon Rubinsohn hoffe ich, dass es ist nicht notwendig sein wird, die Helikopter zu starten. Aber was wir daraus erkennen sollen: Unsere Ängste, dass den politischen Entscheidungsträgern die Handlungsoptionen ausgehen werden, sind eher unbegründet.

Immer wieder beschäftigt RICS aber das ureigene Thema Ethik.

In der Diskussion um internationale ethische Standards werden VW, FIFA und Enron als Beispiele genannt, wie die Missachtung ethischer Grenzen ins strafrechtliche und rufschädigende Desaster führen kann.

Betont wird die immer wichtiger werdende Rolle, die ethische Werte dabei spielen werden, wenn es darum geht, gute Geschäftsentwicklungen sicherzustellen und mühsam aufgebaute Reputation zu schützen. Hier wurde eine Diskussion eröffnet, an der sich auf http://ies-coalition.org/ jeder beteiligen kann.