News

Hilflosigkeit - oder die Angst vor der Deflationsspirale

Endlich. Nächste Woche ist wieder MIPIM-Time. Für ausreichend Gesprächsstoff (bzw. Tratsch) ist gesorgt. Die nicht enden wollenden Turbolenzen bei der conwert, der überraschende Abgang von Immofinanz CFO Birgit Noggler (Gibt es überhaupt noch eine Frau in einem Immobilien AG Vorstand?), der Verkauf der BUWOG Aktien durch die Immofinanz. Nicht zu vergessen die jüngste Leitzinssenkung der Europäischen Zentralbank und der Beschluss derselben, ab April die umstrittenen Anleihenkäufe von bisher 60 Milliarden im Monat auf 80 Milliarden Euro aufzustocken.
Michael Neubauer

Endlich. Nächste Woche ist wieder MIPIM-Time. Für ausreichend Gesprächsstoff (bzw. Tratsch) ist gesorgt. Die nicht enden wollenden Turbolenzen bei der conwert, der überraschende Abgang von Immofinanz CFO Birgit Noggler (Gibt es überhaupt noch eine Frau in einem Immobilien AG Vorstand?), der Verkauf der BUWOG Aktien durch die Immofinanz. Nicht zu vergessen die jüngste Leitzinssenkung der Europäischen Zentralbank und der Beschluss derselben, ab April die umstrittenen Anleihenkäufe von bisher 60 Milliarden im Monat auf 80 Milliarden Euro aufzustocken. Man ist versucht, der Europäischen Zentralbank Hilflosigkeit vorzuwerfen. Denn bisher haben beide Mittel – Leitzinssenkung und Quantitative Easing – nicht die gewünschten Effekte gebracht. So kommt das viele billige Zentralbankgeld nicht im gewünschten Maß in der Wirtschaft an. Das viele billige Notenbankgeld sollte auch die Inflation anheizen. Denn dauerhaft niedrige oder gar sinkende Preise gelten als Risiko für die Konjunktur. Statt dass sich die Inflation in der Eurozone der 2-Prozent-Marke, DER Benchmark der Europäischen Währungshüter, annähert, ist sie sogar weiter gesunken – von minus 0,1 Prozent zum Start der Anleihenkäufe auf minus 0,2 Prozent im Februar dieses Jahres. Doch die Konjunktur im Euroraum erholt sich nach wie vor nur schleppend, die Inflation ist nach wie vor im Keller. Der Arbeitsmarkt meldet einen Negativrekord nach dem anderen. Allein die Immobilienwirtschaft darf sich die Hände reiben. Mangels alternativer Anlagen fließt viel Geld in Immobilienprojekte. Zunehmend immer mehr in Wohnprojekte. War das Thema „Wohnen“ vor einigen Jahren nur ein Nischenthema, so ist es 2016 eines der zentralen Themen: „Housing the Word“. Der Bedarf an Wohnraum steigt. Beste Aussichten für die Immobilienwirtschaft. Doch wenn sich die (allgemeine) Wirtschaft nicht erholt, werden kurz oder lang den Developern die Käufer und Mieter, die sich diesen Wohnraum auch leisten können, ausgehen.