News

Hitze - Kaum hitzefrei am Bau

Große Konzerne geben nicht österreichweit hitzefrei
Patrick Baldia
baustelle
baustelle
© Wolfgang Simlinger www.simi.at/ASFINAG | Auf den meisten heimischen Baustellen wurde in der vergangenen Woche trotz hoher Hitze gearbeitet

Arbeitnehmende am Bau haben im Zuge der jüngsten Hitzewelle vor allem im Osten des Landes hohe Temperaturen ertragen müssen. Von der Hitzefrei-Regelung, die es Baubetrieben erlaubt, ihre Arbeitnehmer ab Temperaturen über 32,5 Grad freizustellen, wurde zumindest am heutigen Freitag aber nur kaum Gebrauch gemacht, wie ein Rundruf der APA unter Bauunternehmen ergab. Ein Thema ist die Hitze auch in der Gastronomie, in der Landwirtschaft ist man mit Blick auf die Ernte entspannt.

Bei der Strabag etwa gab es heute keinen österreichweiten hitzefreien Tag für die Arbeiter. "Bei den meisten unserer Baustellen stehen wir unter Zeitdruck, weshalb der Zeitplan sorgfältig geplant werden muss. Um den nötigen Baufortschritt zu erzielen, werden die Arbeitsstunden beispielsweise in den Morgen/Vormittag gelegt", hieß es in einem Statement an die APA.

Porr gab ebenfalls kein konzernweites hitzefrei, teilte der Baukonzern der APA mit. Die Bauleiter auf den jeweiligen Baustellen könnten aber individuell entscheiden, ob sie hitzefrei geben wollen, sollten die Temperaturen wirklich 36 Grad erreichen. Heuer habe es bereits auf mehreren Porr-Baustellen hitzefrei gegeben, so das Unternehmen, ohne konkrete Zahlen zu nennen.

Als große Auftraggeberin für die Bauindustrie will auch die staatlichen Autobahnholding Asfinag ihren Auftraggebern wegen der Hitze eine gewisse Flexibilität bei der Erfüllung ihrer Verträge einräumen. Auf wie vielen Baustellen es dieser Tage "hitzefrei" gibt, konnte die Asfinag auf APA-Anfrage nicht beziffern und verwies auf die beauftragen Bauunternehmen. Um die Arbeit in der Hitze zu erleichtern, würden aber andere Maßnahmen ergriffen, erklärten sowohl Strabag als auch Asfinag.

Auch in der Gastronomie wirkt sich die Hitze aus, da viele Konsumentinnen und Konsumenten wegen der hohen Temperaturen unter Tags Restaurants meiden. "Wenn es so starke Hitzetage hat (...), setzt sich kaum jemand mittags oder über den Nachmittag in den Gastgarten oder ins Lokal. Das holst du am Abend nicht auf", schilderte Mario Pulker, Obmann des WKÖ-Fachverbandes Gastronomie, gegenüber der APA die Lage.

Vertreter der Landwirtschaft sehen die Hitzewelle abgesehen von den hitzebedingten Strapazen auf den Feldern relativ entspannt. Ernteeinbußen erwarten sie keine, zumal die Wasserversorgung derzeit gesichert ist, wie aus der Landwirtschaftskammer (LKÖ) verlautete. Das gilt sowohl für weniger hitzeresistente Sorten, die teilweise schon geerntet wurden, als auch für jene, die mit hohen Temperaturen ohnehin weniger Probleme haben. Gemüse muss zwar großteils bewässert werden, Nachteile kurzer Hitzeperioden können dadurch im Großen und Ganzen aber gut abgemildert werden, hieß es vom Österreichischen Branchenverband für Obst und Gemüse (ÖBOG). (apa)