Die Inflation hält sich hartnäckig auf hohem Niveau und ein Ende der Preissteigerungen ist nicht in Sicht. Das stimmt auch Europas Währungshüter nachdenklich. In den vergangenen Wochen hatten sich die Märkte darauf eingestimmt, dass die Europäische Zentralbank (EZB) bei ihrer Sitzung im März den Ausstieg aus der seit Jahren ultralockeren Geldpolitik beschließen und Zinserhöhungen zumindest in Aussicht stellen würde.
Doch der russische Krieg gegen die Ukraine belastet die Konjunktur auch im Euroraum - und das wiederum spricht dafür, dass die Notenbank die Wirtschaft weiterhin kräftig mit billigem Geld unterstützen wird.
Die Zentralbank hat sich festgelegt, dass sie die Zinsen erst dann wieder anheben will, wenn sie kein frisches Geld mehr in den Kauf von Staats- und Unternehmensanleihen steckt.
Der Leitzins im Währungsraum der 19 Länder liegt seit nunmehr sechs Jahren auf dem Rekordtief von null Prozent. Banken, die Gelder bei der EZB parken, müssen darauf seit Juni 2014 Zinsen zahlen, aktuell liegt dieser Einlagenzins bei minus 0,5 Prozent.
Seit Jahren steckt die Zentralbank Milliarden in den Kauf von Staatsanleihen und Unternehmenspapieren, was die Konjunktur stützt. Entschieden hat der EZB-Rat bisher lediglich, dass die Notenbank im Rahmen ihres in der Coronapandemie aufgelegten Anleihenkaufprogramms PEPP nur noch bis Ende März 2022 zusätzliche Wertpapiere kaufen wird. Nach bisheriger Planung will die EZB über das allgemeine Kaufprogramm APP weiterhin frische Milliarden in Anleihen stecken. (apa)