Holcim verabschiedet sich endgültig aus Russland. Der größte Baustoffkonzern der Welt verkauft das Geschäft ans dortige Management. Diese Veräußerung habe keine wesentlichen finanziellen oder geschäftlichen Auswirkungen auf Holcim. Das Russland-Geschäft hatte im Jahr 2021 weniger als 1 Prozent zum Konzernumsatz und zum Betriebsgewinn beigetragen. Finanzielle Details der Transaktion wurden aber nicht genannt.
Holcim hatte den Ausstieg aus Russland wegen des Angriffskriegs auf die Ukraine im Frühling beschlossen und seither einen Käufer gesucht. Das russische Geschäft wurde seit März 2022 nicht mehr in den Büchern von Holcim geführt.
Mit den neuen Eigentümern werde das Geschäft unabhängig unter einer anderen Marke operieren. Der Vollzug des Verkaufs muss noch von den Behörden genehmigt werden.
Holcim hatte in Russland bisher drei Zementwerke, drei Steinbrüche und einst über 1.000 Mitarbeiter. Der Konzern verpflichte sich, die Mitarbeitenden während des Rückzugprozesses zu unterstützen und einen geordneten Transfer für die Kunden und die betroffenen Parteien sicherzustellen.
Die größte der drei Zementfabriken, das Werk in Schurowski nahe
Moskau, wurde zwischen 2008 und 2011 für 550 Millionen Euro vollständig
renoviert. Ein Werk in Wolsk, rund 750 Kilometer südöstlich der
russischen Hauptstadt, wurde 2017 ebenfalls für über 280 Millionen Euro
umfassend aufgerüstet. Die modernste Anlage in Kaluga wurde 2014 in
Betrieb genommen worden und kostete rund 500 Millionen Euro. (apa/dpa-afx)