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Hotel-Investmentmarkt in Deutschland

Insgesamt lag das Investmentvolumen in der ersten Jahreshälfte 2021 in Deutschland bei knapp 1,1 Mrd. €, was einem Rückgang um knapp 20 Prozent im Vergleich zum Ergebnis des Vorjahreszeitraums entspricht. Dies ergibt die Analyse von BNP Paribas Real Estate.
Amelie Miller
Hotel
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 „Hierbei ist jedoch anzumerken, dass der Vorjahreszeitraum zeitweise noch von den Auswirkungen der Corona-Krise verschont blieb und gleichzeitig stark von der TLG-Übernahme durch Aroundtown profitierte. Aber auch im Vergleich zum 10-Jahresdurchschnitt sind Einbußen in Höhe von gut 20 Prozent zu verzeichnen. Es wird somit deutlich, dass viele Investoren weiterhin an der Seitenlinie verharren und eine Erholung der Tourismus- und Geschäftsreisemärkte abwarten“, so Alexander Trobitz, Geschäftsführer und Head of Hotel Services der BNP Paribas Real Estate GmbH. 

Immerhin zeigt ein Blick in die Investmentstatistik, dass das Transaktionsvolumen seit Q2 2020 jedes Quartal angestiegen ist. So lag das Q2-Ergebnis 2021 mit etwa 575 Mio. € mehr als doppelt so hoch wie im zweiten Quartal 2020.

Family Offices knapp vor Spezialfonds, inländische Investoren am Drücker

Bei der Umsatzverteilung nach Käufertypen kommt es im ersten Halbjahr 2021 zu einem Kopf-an-Kopf-Rennen, bei dem sich Family Offices (26 %) knapp vor Spezialfonds (25 %) behaupten. Es zeigt sich, dass die derzeitige Ausnahmesituation für strategisch denkende Investoren durchaus die Chance bietet, in pandemiefreien Zeiten schwer zu akquirierende Assets im Rahmen einer langfristig angelegten Anlagestrategie zu erwerben. Zweistellige Umsatzanteile entfallen darüber hinaus auf Investment / Asset Manager (12 %) sowie Corporates (11 %). Diese zeichneten für eine Vielzahl kleinerer Deals verantwortlich, bei denen meist die Repositionierung von Privathotels im Vordergrund steht. Nennenswerte Umsatzanteile erzielen außerdem noch Versicherungen (7 %), Immobilienunternehmen (6 %) sowie Banken (7 %).    

Auch im ersten Halbjahr 2021 setzt sich der Trend fort, wonach deutsche Hotelinvestoren in immer stärkerem Ausmaß auf dem heimischen Investmentmarkt aktiv werden. Ausgehend von weniger als 40 % im Jahr 2014 stieg der Marktanteil inländischer Käufer auf aktuell knapp 70 %. Dieser auffallend hohe Wert ist jedoch vor allem der aktuellen Pandemie-Lage geschuldet, die stringente Due-Diligence– und Transaktionsprozesse für ausländische Käufer erheblich erschwert. 

Perspektiven

„Zwar gehören Hotels nach wie vor zu den Assetklassen, die am stärksten unter den Folgen der Corona-Krise zu leiden haben. In den meisten Städten fallen die Auslastungsquoten mangels Städtetouristen und Geschäftsreisenden noch immer stark unterdurchschnittlich aus. Viele Investoren üben sich aufgrund der anhaltenden Unsicherheit bzgl. des weiteren Verlaufs der Corona-Epidemie weiterhin in Zurückhaltung. Gleichzeitig steigen die Investmentumsätze seit Q2 2020 kontinuierlich an, wobei durchaus attraktive Preise erzielt werden und „Fire Sales“ die Ausnahme bilden. Mit anziehender Impfquote wird mit einer deutlichen Erholung des Reiseverkehrs in Deutschland gerechnet, wodurch sich wieder freundlichere Perspektiven für den Hotelmarkt eröffnen dürften. Im Zuge dessen könnten auf Eis gelegte Investmentprozesse zügig zum Abschluss gebracht werden, was sich auch in deutlich höheren Investmentumsätzen niederschlagen würde“, erläutert Alexander Trobitz.