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Hotellerie: Sorgenkind am Immobilienmarkt

Laut Angaben von Colliers International wurden von Januar bis September dieses Jahres in Deutschland Hotelimmobilien im Volumen von knapp 1,7 Milliarden Euro gehandelt. Damit liegt das Ergebnis knapp ein Viertel unter dem Wert des Vorjahreszeitraumes.
Amelie Miller
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© Adobe Stock / jojje11

Der Anteil der Assetklasse Hotel am gesamten gewerblichen Immobilienmarkt beträgt derzeit noch vier Prozent. Im dritten Quartal 2019 lag der Anteil noch bei sechs Prozent und 2018 sogar bei 7 Prozent. 

Nach einem ordentlichen Start ins Jahr 2020 und dem drastischen Einbruch im zweiten Quartal, zeigt sich der Hotelmarkt in den zurückliegenden Monaten wieder verbessert. Vor allem Hotels in deutschen Feriengebieten erfreuten sich im Sommer großer Beliebtheit. Weiterhin schwierig ist die Situation bei Hotels in Innenstädten, die von Events und Messe abhängig sind. Hier sind erste Betriebsschließungen zu beobachten. Allerdings hat der Hotelmarkt mit einigen großvolumigen Transaktionen wieder etwas an Fahrt aufgenommen und scheint die Talsohle durchschritten zu haben.

In dem insgesamt umgesetzten Volumen von fast 1,7 Milliarden Euro sticht das erste Quartal mit über einer Milliarde Euro Volumen heraus. Weiterhin der größte Abschluss dieses Jahres war der Verkauf des nhow in Berlin. Nichtsdestotrotz gab es in den vergangenen drei Monaten vier Transaktionen über 50 Millionen Euro. Zusätzlich zu den großvolumigeren Abschlüssen gab es auch einige kleinere Transaktionen vor allem in der Peripherie oder in B-Lagen.

Mehrheitlich deutsche Investoren am Hotelmarkt präsent

Waren im ersten Halbjahr noch ausländische Investoren für über die Hälfte des Transaktionsvolumens verantwortlich, vereinen im dritten Quartal deutsche Investoren über 55 Prozent des Umsatzes auf sich. Deutlicher ist das Bild auf Verkäuferseite. Hier übersteigt der Anteil heimischer Investoren 82 Prozent. Verglichen mit dem Vorjahreszeitraum ist das allerdings ein leichter Rückgang um zwei Prozent.

Projektentwickler zeigen sich wieder vermehrt mit Angeboten am Markt

Bei der Hälfte aller Transaktionen in den letzten drei Monaten standen Projektentwickler auf der Verkäuferseite. Im bisherigen Jahr verkauften sie Objekte im Volumen von fast 500 Millionen Euro und somit knapp 30 Prozent des Transaktionsvolumens. Hinter den Projektentwicklern waren Immobilien AGs und private Investoren beziehungsweise Familiy Offices mit 17 Prozent und 15 Prozent Anteil am gesamten Transaktionsvolumen die aktivsten Verkäufer. Für den hohen Anteil der Immobilien AGs zeichnet sich weiterhin die TLG Übernahme durch Aroundtown verantwortlich. Private Investoren beziehungsweise Family Offices tätigten eher Verkäufe mit geringeren Volumina.

Fast ausschließlich Transaktionen von 3- und 4-Sterne Hotels

Am häufigsten wurden bisher 4-Sterne Hotels gehandelt, mit einem Volumen von fast 912 Millionen Euro, was einem Anteil am Gesamtvolumen von fast 54 Prozent entspricht. Mit einem Anteil von etwas über 36 Prozent und einem Volumen von circa 616 Millionen Euro waren 3-Sterne Hotels ebenfalls bei Investoren gefragt. Zusammen kommen beide Kategorien mit einem Volumen von über 1,5 Milliarden Euro was einem Anteil von über 90 Prozent am gesamten Hotelmarkt entspricht. Andere Kategorien und Boarding Houses wurden im bisherigen Jahresverlauf nur sporadisch gehandelt.

Fast ausschließlich risikoarme Core-Objekte und Core Plus gefragt

Die Anleger sind weiterhin risikoavers. Das zeigt sich daran, dass die Risikoklasse Core mit großem Abstand das beliebteste Ziel der Investoren ist. Bis jetzt wurden 60 Prozent aller Transaktionen in dieser Risikoklasse getätigt. Das entspricht einem Volumen von mehr als einer Milliarde Euro. Core Plus-Objekte waren mit einem Volumen von 561 Millionen Euro und einem Anteil eines Drittels am zweitmeisten nachgefragt. Im Vergleich mit den Vorjahreswert ist das fast eine Verdopplung des Anteils. Drastisch gesunken im Vergleich zum Vorjahr ist hingegen das Volumen, das mit Value Add-Objekten umgesetzt wurde. Hier wurde mit nur 92 Millionen Euro die Schwelle von 100 Millionen nicht überschritten. Im Vorjahr war das Volumen mit fast 380 Millionen Euro mehr als viermal so hoch. Auch relativ betrachtet sinkt der Anteil von Value Add-Transaktionen von 14 Prozent auf etwas über fünf Prozent.