Nach einem gebremsten Transaktionsjahr 2020, verzeichnet das 1. Halbjahr 2021 bereits deutlich mehr Aktivität am Markt. 2020 wurden viele Transaktionen pausiert oder komplett abgesagt. War das 1. Quartal 2020 noch sehr transaktionsreich, nahmen die Verkäufe in den Folgemonaten stark ab. Heute, über ein Jahr nach Pandemiebeginn, ist allerdings wieder deutlich mehr Bewegung am Investmentmarkt zu spüren.
Bemerkbar war vor allem auch eine Verschiebung innerhalb der Käuferprofile. Waren es in den vergangenen Jahren oft deutsche institutionelle Investoren, zeigten sich in den vergangenen Monaten vor allem lokale Projektentwickler und private Investoren aktiv.
Durch die Pandemie hat sich das Reiseverhalten und entsprechend auch die Performance unterschiedlicher Hotels geändert, das merkt man auch an den Suchprofilen potentieller Käufer. So sind vor allem Objekte mit möglicher Umnutzung zu (studentischem) Wohnen oder long-stay Konzepten attraktiver geworden. Simon Kronberger, Director Austria & CEE Christie & Co.
Investoren sind außerdem weiterhin verstärkt an österreichischen Feriendestinationen interessiert, da diese bekanntlich besser durch die Krise kamen. Nachdem Ende 2020 die Verträge rund um den Verkauf des Hotel Schloss Pichlarn (Aigen im Ennstal, 96 Zimmer) unterzeichnet wurden, folgte Anfang diesen Jahres die Übergabe an den neuen Eigentümer Georg Imlauer. Im März wurde außerdem das Sporthotel Fontana in Fieberbrunn mit 125 Zimmern, bisher im Eigentum der Österreichischen Verkehrsbüro Group AG, an den deutschen Projektentwickler Auszeit Hotels & Resorts AG veräußert. Beide Transaktionen wurden von Christie & Co begleitet.
Aber auch in der Stadthotellerie kam es zu einigen namhaften Transaktionen. So wechselte beispielsweise das Wombats The Lounge Hotel in Wien mit 64 Zimmern in der ersten Jahreshälfte den Eigentümer. Eine der jüngsten Transaktionen wurde gerade durch die Kerbler Holding abgeschlossen. Diese veräußerte nach Fertigstellung ihre verbleibenden 50% Beteiligung am HoHo Wien, eine mixed-use Immobilie (u.a. Hotel mit 119 Zimmern) in der Seestadt Aspern. Käufer ist die oberösterreichische Investmentgruppe AVV, die sich bereits vor 3 Jahren an der Projektentwicklung beteiligte und nun Alleineigentümerin ist.
Insgesamt konnte so im 1. Halbjahr 2021 bereits ein Investmentvolumen von über 110 Millionen Euro erzielt werden. Und die Zeichen für die zweite Jahreshälfte stehen gut.
Der Tourismus in Österreich erholt sich wieder und das merkt man auch am Verhalten der Investoren. Es sind einige namhafte Hotels am Markt bzw. stehen kurz vor Verkauf, die Pipeline ist gut gefüllt – wir können uns also auf einige spannende Transaktionen in den kommenden Monaten freuen.