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Hotellerie: Sinkende Ergebnisse trotz steigender Auslastung

Hotel-Fitnesscheck 2024: Besonders belasten die Betriebe stark gestiegene Mitarbeiter- und Energiekosten
Patrick Baldia
Hotellerie: Sinkende Ergebnisse trotz steigender Auslastung
Trotz Auslastungsanstieg um 10% quer durch die heimischen 3- bis 5-Sterne-Hotels sinken die Betriebsergebnisse.
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Alarmierende Ergebnisse liefert der Hotel-Fitnesscheck 2024 von Österreichischer Hotel- und Tourismusbank, Prodinger und Kohl & Partner: Trotz Auslastungsanstieg um 10% quer durch die 3- bis 5-Sterne-Hotels sinken die Betriebsergebnisse. Detaillierte Blicke in fast 800 Bilanzen bestätigen, was in der Branche längst kein Geheimnis mehr ist: Besonders belasten die Betriebe stark gestiegene Mitarbeiter- und Energiekosten - und das, obwohl die Energieeffizienz erhöht wurde und die Hälfte der Energie aus günstigen alternativen Quellen stammt.

Hoteliervereinigung sieht Politik gefordert

Walter Veit, Präsident der Österreichischen Hoteliervereinigung, sieht ganz klar die Politik gefordert: „Österreich ist international ganz vorne bei den Mitarbeiterkosten und ganz hinten bei dem, was den Beschäftigten am Ende des Monats netto im Geldbörsel bleibt. Das muss sich ändern, und das weiß die Politik!“ Bei den Energiekosten seien die Lage und die Optik noch schlimmer: „Auf der einen Seite müssen Bevölkerung und Wirtschaft enorme Preissteigerungen schlucken, auf der anderen schreiben politiknahe Energieversorger zuerst mitten in der Krise Rekordgewinne und besitzen dann die Frechheit, die Netzkosten hinaufzuschrauben: Das ist politische Unkultur par excellence, das muss ein Ende haben.“

Politische Vertrauenskrise 

Handle die neue Regierung nicht rasch und entschlossen, verlieren Standort und Wirtschaft weiter, werde die Opposition weiter Zuspruch und Wahlen gewinnen, ist Veit überzeugt: „Wer der politischen Konkurrenz einen Elfmeter nach dem anderen auflegt, darf sich nicht wundern, wenn er eine Landtagswahl nach der anderen verliert.“ Er fordert entschlossenes Handeln: „Aus der tiefen Wirtschaftskrise ist eine veritable politische Vertrauenskrise geworden. Wollen wir da wieder hinaus, kann und darf es nicht so weitergehen. Erst wenn die Belastungen runtergehen, kommen wir aus der Krise raus und erst dann wird eine Regierung wieder Zuspruch aus Bevölkerung und Wirtschaft bekommen.“