Der deutsche Immobilienmarkt ist seit Jahren stabil, eine Blase ist unwahrscheinlich – obwohl die Preise in den Städten stark anziehen. In einigen Regionen gibt es allerdings Risiken, zeigt das Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW) in einer Studie. Zwar steigen die Preise in Ballungszentren seit Jahren stark an. Doch das liegt an einer hohen Nachfrage einerseits und fehlenden Neubauten andererseits. Ein plötzlicher Preisverfall ist also unwahrscheinlich. Dennoch, so Studienautor Michael Voigtländer, drohen regionale Risiken und Marktkorrekturen: In ländlichen Gebieten entstehen vor allem Einfamilienhäuser – in vielen Regionen jedoch zu viele. Lediglich in Gemeinden, die unmittelbar an Großstädte grenzen, ist noch Bedarf für Einfamilienhäuser zu erkennen. In den großen Städten fehlen dagegen oft Wohnungen, es mangelt an Bauplätzen. Investoren setzen daher vor allem auf Mikro-Appartements, oft in der gehobenen Preisklasse, von denen jedoch inzwischen zu viele gebaut werden. In den Großstädten sorgt zudem die Mietpreisbremse weiter für Unsicherheit bei Investoren. „Sie funktioniert zwar nachweislich nicht, dennoch wollen fast alle Parteien an ihr festhalten“, sagt Voigtländer. Nach der Bundestagswahl könnte sie sogar noch verschärft werden. Dann müssten Kalkulationen, die auf weiter steigenden Mieten beruhen, verworfen werden, was die Preise drücken würde. Soweit die Situation bei unserem großen Bruder. Und bei uns: So wie es aussieht, wird sich auch nach der Nationalratswahl nichts ändern. Die Rufe nach mehr Reglementierung werden nicht verstummen, die Rufe die Fehlbelegungen im sozialen Wohnbau zu korrigieren, werden ungehört verhallen. Es werden Klein- und Mikrowohnungen gebaut. Nicht weil der Markt es so will, sondern weil sich Viele eine größere Wohnung schlichtweg nicht mehr leisten können. Dafür sterben kleinere Städte und Dörfer aus, weil die Wirtschaftspolitik nicht in der Lage ist Standorte abseits der großen Ballungsräume für Unternehmen zu attraktivieren. Damit könnten mehrere Fliegen mit einer Klappe geschlagen werden. Bereits finanzierte und abgeschriebene Infrastruktur könnte besser - sprich nachhaltig - genutzt werden, in den ländlichen Regionen würde weniger Privatvermögen entwertet. In den Ballungszentren würde die Infrastruktur entlastet und die Immobilienpreise auf ein für die Bauwirtschaft sinnvolles Niveau eingebremst. Vielleicht kann die nächste Bundesregierung dieses Politikversagen korrigieren. Wobei hier auch die Mitwirkung der Landesregierungen gefragt ist. Die Hoffnung stirbt zuletzt.