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Hypo Vbg. sieht ihre Strategie auch nach Signa-Geschäft als richtig

Risikostrategie wurde angepasst - Ergebnis vor Steuern lag 2023 bei 53,1 Mio. Euro
Michael Neubauer
Zentrale_Bregenz_T
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© www.fasching.photo

Die Hypo Vorarlberg Bank AG hat am Freitag bei der Präsentation der Geschäftszahlen 2023 erneut das "operativ gute Ergebnis" betont. Die im Zusammenhang mit der Signa-Gruppe in die Schlagzeilen geratene Bank erwirtschaftete ein Ergebnis vor Steuern (EGT) in Höhe von 53,1 Mio. Euro (2022: 160,7 Mio.). Belastet wurde das Ergebnis durch 78 Mio. Euro an Risikovorsorgen, die insbesondere mögliche Signa-Ausfälle abbilden. Die Strategie der Bank sei richtig, wurde unterstrichen.

Das positive Geschäft der Hypo Vorarlberg ging 2023 insbesondere auf den Zinsüberschuss von 233,7 Mio. Euro (2022: 167,8 Mio.) zurück. Das Jahresergebnis betrug 40,1 Mio. Euro (2022: 120,1 Mio.). Anders als bei anderen Kreditinstituten legte das Kreditvolumen von 10,6 Mrd. auf 11,1 Mrd. Euro zu. Nach Angaben des Vorstandsvorsitzenden Michel Haller und seines Vorstandskollegen Wilfried Amann hat dabei auch das Geschäft in der Schweiz einen "erheblichen Beitrag" geleistet. Der größte Teil des Kreditgeschäfts - 65 Prozent - wird aber in Österreich abgewickelt. Zwei Drittel der Kredite entfallen auf Unternehmen, während die Kreditvergabe im Wohnbereich aufgrund hoher Zinsen, strenger Vergabekriterien - Stichwort: KIM-Verordnung - und hoher Marktpreise für Immobilien im vergangenen Jahr stark rückläufig war.

Betrachte man das operative Ergebnis und lasse Risikovorsorge sowie Fair-Value-Bewertungseffekte außer Acht, so habe man 2023 das bessere Ergebnis erzielt als 2022, so Haller. Der Gewinn werde den Eigenmitteln zugeführt, die seit 2012 (743 Mio.) auf nunmehr 1,43 Mrd. Euro angewachsen sind. Beim harten Kernkapital wurde eine Quote von 16,09 Prozent (2022: 16,17) erreicht, bei den Gesamteigenmitteln - über 1,71 Mrd. Euro - lag sie bei 19,16 Prozent (2022: 19,51).

Haller und Amann betonten mehrmals die Richtigkeit der Strategie der Hypo Vorarlberg, die nach eigenen Angaben die elftgrößte Bank Österreichs ist und außerhalb von Vorarlberg - etwa in Wien, Graz und Wels, aber auch in St. Gallen in der Schweiz - Niederlassungen betreibt und in der D-A-CH-Region aktiv ist. Das Engagement der Hypo außerhalb von Vorarlberg war gerade im Zusammenhang mit den Signa-Finanzierungen - im Raum stehen rund 130 Mio. Euro, die der Hypo dadurch verloren gehen könnten - kritisiert worden. Haller hielt allerdings fest, dass lediglich 40 Prozent des Geschäfts in Vorarlberg gemacht werden. Das in den vergangenen Jahren erzielte Wachstum sei nur auf Basis der Überregionalität möglich gewesen. Amann unterstrich die Ausgewogenheit des Geschäftsmodells. Laufe ein Bereich nicht allzu gut, werde das von einem anderen Bereich aufgefangen.

In Sachen Signa würden alle möglichen Schritte geprüft. "Wir melden in den Verfahren alle Ansprüche an und prüfen, ob man gegen einzelne Personen rechtlich vorgehen kann", sagte Haller. Von sieben Krediten mit der Signa-Gruppe werden sechs als ausgefallen bewertet, drei der Gesellschaften sind allerdings aktuell nicht in Insolvenz und bedienen ihre Kredite. Schmerzen bereitet insbesondere eine Geldvergabe an die Benko-Privatstiftung in Höhe von 47,3 Mio. Euro, für die als Sicherheit ein zehnprozentiger Gesellschaftsanteil akzeptiert wurde - der stark an Wert verloren hat. "Es war damals eine andere Welt, die Kreditentscheidung war zum Zeitpunkt der Vergabe gut begründbar", stellte Haller aber auch fest.

Als Reaktion auf die Geschäfte mit der Signa-Gruppe hat die Hypo Vorarlberg in Übereinstimmung mit dem Aufsichtsrat ihre Risikostrategie mittlerweile angepasst. Es wurden Höchstgrenzen gesetzt, mehr als 140 Mio. Euro dürfen nicht mehr an einen Kunden vergeben werden. "Im Spannungsfeld zwischen Risiko und Ertrag nehmen wir etwas Risiko zurück", sagte Haller. Operativ laufe auch das aktuelle Jahr "bisher recht gut", so der Vorstandsvorsitzende. Allerdings sei das Kreditwachstum noch bescheiden.

Die Hypo Vorarlberg mit Sitz in Bregenz steht zu knapp 77 Prozent im Eigentum des Landes. In Vorarlberg werden 15 Filialen betrieben, 2023 wurden 897 Personen (739 Vollzeitäquivalente, plus zehn gegenüber 2022) beschäftigt. Der Personalmarkt sei eng, es seien stets etwa 40 Stellen unbesetzt, hieß es. (apa)

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