Mir wurde erzählt, Sie wären ein äußerst eifriger Student gewesen und hätten Ihr Architekturstudium in rekordverdächtigem Tempo abgeschlossen?
Kaufmann: Ein Semester unter der Mindeststudienzeit. Aber nicht, weil ich eifrig, sondern weil ich talentiert war. Mindestzeit war damals zehn Semester. Im Schnitt sind bei vielen Studenten 18 Semester daraus geworden. Ich habe studiert, musste aber auch Geld verdienen: So bin ich während des Studiums in der Nacht Taxi gefahren – Vorteil: Ich war mobil. Ich habe alle möglichen Aushilfstätigkeiten gemacht und mir so das Studium selbst finanziert. Daher weiß ich auch, was es heißt, sparsam leben zu müssen.
Nach dem ersten Studienabschnitt habe ich ein Stipendium bekommen. Ich war Assistent am Geometrie-Lehrstuhl. Damit ist die Sache finanziell relativ gut gegangen. Ich konnte mir sogar ein kleines Auto leisten. Es ist mir eigentlich immer gut gegangen. Im siebten Semester habe ich dann gemeinsam mit Kollegen einen vom Städtebauprofessor von der Technischen Universität München ausgelobten städtebaulichen Wettbewerb gewonnen. Bei diesem Wettbewerb haben auch einige Assistenten der TU mitgemacht. Aber wir Studenten haben gewonnen.
Wie haben die darauf reagiert?
Freundlich. Professor Weber selbst hat sich nach dem gewonnenen Wettbewerb charmant geweigert, mich im Semester zu korrigieren und nur gemeint: „Wir sehen uns dann bei der Schlussbesprechung.“ Er hat mich als jungen, netten Kollegen akzeptiert – und ich habe mit sehr guten Noten abgeschnitten.
Wieso haben Sie in München studiert? Was hat Sie nach Bayern verschlagen?
Es war die Ausbildung. Zu meiner Zeit gab es in München die bessere Ausbildung. Heute würde ich in die Schweiz gehen.
Warum sind die Schweizer heute „besser“?
Das hängt primär an den Professoren.
War es immer schon Ihr Wunsch, Architekt zu werden?
Wäre ich ein Politiker, würde ich sagen: bereits in der Sandkiste. Aber ich bin kein Politiker. Im Laufe der HTL-Zeit kam die Auseinandersetzung mit der dritten Dimension und vor allem mit dem Menschen. Architektur ist ja nicht nur Selbstzweck, sondern eine Form, Lebensräume zu gestalten.
Machen das die heutigen Architekten auch?
Ich hoffe.
Dies klingt nicht gerade euphorisch?
Ich möchte nie einen Kollegen kritisieren.
Warum sind Sie nach Studienabschluss nach Linz zurückgekommen und nicht in München geblieben?
Anfang der siebziger Jahre ist wegen der Olympischen Sommerspiele jeder, der einen geraden Strich zeichnen konnte, nach München gegangen. Da habe ich mir gedacht, wenn alle draußen in Bayern sind, dann gehe ich zurück. Eigentlich müsste ich dort gebraucht werden. Die These ist aufgegangen. Es war kein Fehler. Ich habe mich dann relativ schnell – unerlaubterweise – unter der Baumeisterkonzession mit einer GesmbH selbstständig gemacht und war als Planer tätig. Etwas verzögert bin ich dann Ziviltechniker geworden, weil man mich in der Ingenieurkammer nicht besonders hofiert hat.
Ich war nie angestellt. Als Ziviltechniker musste man damals aber fünf Jahre Praxis haben. Den Nachweis zu erbringen, war für mich sehr schwer, aber schlussendlich habe ich es geschafft.
Es wird kolportiert, Sie wären zu Grundstückskäufen auch mit einem Koffer voll Geld gekommen?
Ja, schon. Aber [lacht] zuerst war ich bei der Bank und habe es offiziell abgehoben. Der Architekturberuf lebt meines Erachtens nach vom Vertrauen, wie der medizinische Beruf. Ich würde mir nie einen Herzschrittmacher vom praktischen Arzt einbauen lassen. Ich frage drei Mal, hat er das schon oft gemacht? Ist er zuverlässig? Kann er es? Ist er der Beste oder der Zweitbeste in der Region? Zum Besten gehe ich dann auch.
Referenzen und Vertrauen sind die wesentlichen Punkte im Verhältnis Bauherr und Architekt. Wenn das Vertrauen nicht da ist, tut sich der Architekt schwer und der Bauherr hinterfragt jeden kleinen Schritt. Da wird man nie zusammenkommen.
Architektur heißt, für den Bauherren tätig zu sein. Dass man ihn richtig berät, damit er das richtige Objekt am richtigen Platz entsprechend seinen Gepflogenheiten bekommt. Wenn man ein Einfamilienhaus baut, müsste der Architekt eigentlich ein oder zwei Monate bei den Auftraggebern leben, damit er weiß, wo die Reise hingeht. Es kann sich jeder Bauherr nur das wünschen, was er kennt. Als Architekt hat man den Vorteil, dass das Spektrum der Erfahrung größer ist – ganz klar. Wenn der Architekt richtig berät, kann das sehr positiv sein. Die Gefahr ist, dass sich der Planer selbst verwirklichen will. Dann wird es gefährlich. Ein Haus zu planen, das dem Planer gefällt, im dem sich der Bauherr aber nicht wohl fühlt, ist das Schlimmste, was ein Architekt tun kann – eigentlich ein Verbrechen.
Heißt das, ein guter Architekt ist der, der sich in die Rolle des Bauherrn versetzt...
Selbstverständlich. Er muss ihn ja beraten und korrigieren. Er muss ihn rundherum servicieren. Ein Architekt kann eine Familie zerstören, wenn sie ein Haus um 500.000 Euro bestellen und nach der Planung eine Million Euro dafür zahlen müssen – dann werden sie nicht mehr glücklich sein.
Für einen Architekten oder Planer sollte es aber verpflichtend sein, dass er die Kosten richtig einschätzt. Wobei es zum Beispiel im öffentlichen Bereich durchaus Sinn ergeben kann, wenn zu Beginn gesagt wird, das kostet 100 Millionen Euro und in Wirklichkeit sind es 200 Millionen. Würden von Anfang an 200 Millionen Euro im Raum stehen, würde es nie gebaut werden. Bei 100 Millionen wird es gebaut. Wenn die Wahrheit dann am Tisch liegt, gibt es kurz einen riesen Stunk und dann ist die Sache auch wieder erledigt. Dann ist aber das Objekt gebaut und wird vielleicht zum Denkmal. Siehe die Elbphilharmonie in Hamburg. Sicher ein Denkmal für die Zukunft. Dass es sich jedoch so verteuert hat, ist trotzdem peinlich.
Wo liegen die Ursachen, dass sich ein Projekt wie die Oper in Hamburg um den Faktor 10 verteuern kann? Sind die Themen schon so komplex geworden?
Da geht es um echtes Geld. Das ist schon sehr schlimm. Das passiert nur dann, wenn werksfremde Leute am Ruder sind und bestimmen müssen und, weil sie selbst keine Erfahrung haben, einen Gutachter nach dem anderen verbrauchen. Jeder Gutachter vertritt seine persönliche Meinung. Am Schluss explodiert das Ding.
Die Entscheidungskräfte sind in meinen Augen zum Teil nur deshalb befähigt, dass sie das machen, weil sie eingesetzt wurden. Sie sind nur am Papier befähigt und nicht von der Fachkenntnis her. Wir haben heute sehr viele Betriebswirte, die einfach drüberfahren und glauben, sie können bei Fragen der Architektur mitreden. Da muss man leider sagen, natürlich – kraft Amtes – können sie mitreden, aber in der Praxis haben sie sehr wenig Erfahrung. Sie sind aber zumeist rhetorisch so begabt, dass ihnen nie ein Strick gedreht wird.
Ist das in der Vergangenheit einfacher gewesen oder hat sich das Verhältnis mit den Jahren verkompliziert?
Jetzt komme ich wieder zu dem Ausgangspunkt: Früher hat der Bauherr dem Architekten vertraut. Heute brauchen viele jede Menge Fachleute, die dem Architekten sagen: „Das geht.“
Wann ist dieses Vertrauen in den Architekten verloren gegangen?
Bedauerlicherweise sind halt sehr viele Fehler passiert. Weil Architekten Termine und die Kosten in keiner Weise eingehalten haben, sich selbst verwirklicht haben und am Schluss der Bauherr unglücklich war.
Fehlt den Architekten die kaufmännische Ausbildung?
Das ist im Architekturstudium überhaupt kein Thema. Ein Absolvent hat keine Ahnung, wie die Preissituation ist. Bitte nicht missverstehen: Es muss auch nicht alles über den Preis entschieden werden. Wenn aber der Bauherr etwas Bestimmtes fordert, dann wird es gefährlich. Wenn ich heute in einem Konzern für die Auswahl der Firmenautos zum Versand von Paketen verantwortlich bin und Mercedes 500 liebe, dann ist es möglich, dass sich die Chauffeure bei mir bedanken, aber der Chef wird mich rausschmeißen, weil ich keine Ahnung habe. So ist es auch im Baumanagement. Das wurde dem Architekten entzogen.
Einfamilienhäuser, Büros… es gibt kaum eine Assetklasse, in der Sie nicht tätig waren. Haben Sie ein Lieblingsprojekt?
Immer das nächste.
Was ist das nächste?
Das ist das, was ich noch nicht kenne, aber es wird mein Lieblingsprojekt. (lacht)
Wie lang möchten Sie noch tätig bleiben? Andere sind mit 70 schon lange im – wie es dann heißt – wohlverdienten Ruhestand und gehen angeln?
Ich würde es so sagen: Wenn einer angelt und den Wurm noch am Haken hat, soll er fischen. Mein Lebensziel, mein Hobby und meine Freizeitgestaltung ist Architektur – die dritte Dimension, wenn man will. Solange ich noch die Sehkraft und den Hausverstand habe, möchte ich noch in der Architektur fischen. Abgesehen davon ist 70 Jahre der Beginn des dritten oder vierten Frühlings.
Ist der Beruf dann Hobby gewesen?
Mein Beruf ist mein Hobby. Man nimmt es mir vielleicht nicht ab, aber ich habe nie wegen des Geldes gearbeitet. Ich bin immer der Meinung, wenn man sich einbringt, wenn man Leistung bringt und wenn man den Gesprächspartner für etwas begeistern kann, dann wird dir das am Ende des Tages, wenn es erfolgreich ist, honoriert. So war es auch. Und anschließend wurde ich weitergereicht. Wir haben zum Teil Bauherren, die uns über 30 oder 35 Jahre das Vertrauen schenken und mit uns mitgehen und wir gehen mit ihnen. Das finde ich schon sehr schön. Wir haben auch Mitarbeiter, die 35 Jahre bei uns beschäftigt sind.
Haben Sie noch Kontakt zu ehemaligen Studienkollegen? Gibt es so etwas wie lebenslange Freundschaften?
Zu Studienkollegen nicht mehr, da die alle im Bayrischen oder Norddeutschen Raum sind. Kontakt schon, aber keine freundschaftlichen Kontakte. Zu den HTL-Kollegen natürlich. Was mich entscheidend geprägt hat, ist der Mittelschulkartellverband. Da gibt es Lebensfreundschaften, die sind sehr schön.
Womit kann man Sie enttäuschen? Wann würden Sie eine Freundschaft kündigen, was sind No-Gos?
Die Unwahrheit sagen. Wissentlich die Unwahrheit sagen.
Haben Sie dadurch schon die eine oder andere Verbindung gekappt?
Selbstverständlich, ja.
Gibt es eine zweite Chance?
Schwierig. Es gibt das Sprichwort „Wer einmal lügt, dem glaubt man nicht, auch wenn er dann die Wahrheit spricht.“ Man erwartet auch immer, dass es nochmal passiert. Wobei: Notlügen sind wieder etwas ganz anderes.
Gibt es eine Nachfolgeregelung?
Die Übergabe ist bereits klar geregelt. Auf Mathias Hass und Christoph Schaumberger kann ich mich verlassen. Beide sind schon seit längerem im Unternehmen.
Sie sind auch Honorarkonsul der Republik Kroatien in Oberösterreich. Wie kam es dazu?
Vor knapp zehn Jahren haben wir, das heißt mein Sohn Fabian mit seinem Unternehmen der CC Real, mit der Entwicklung eines Shoppingcenters in Zagreb erste Aktivitäten gesetzt. Wir waren damals sogar kurzfristig der größte private Investor in Kroatien. Da haben sich viele Kontakte ergeben, die ich nicht missen möchte. 2011 hat man mich dann darauf angesprochen, ob ich nicht Honorarkonsul der Republik Kroatien in Österreich werden wolle. Dieser Bitte bin ich gerne nachgekommen.
Sie sind bekennender Bentley-Fahrer? Wie kam die Liebe zum Auto?
Eine Mischung aus Technik und möglicher Geschwindigkeit – wobei man in Österreich das ja nicht ausleben kann, aber in Deutschland. Die einen finden Segelboote toll oder vier Wochen Skifahren Lech am Arlberg. Mich haben Autos immer fasziniert. Es macht wirklich Spaß, Bentleys zu fahren.
Der Bentley – ein Fahrzeug fürs Leben?
Das ist richtig. Ich rauche auch in meinen Autos. Es sind meine Autos und wenn mir einer erklärt, das drückt den Wiederverkaufswert enorm, dann interessiert mich das überhaupt nicht. Wenn einer es nicht will, wird er es nicht kaufen. Abgesehen davon denke ich gar nicht daran, meine Bentleys zu verkaufen. Übrigens: Das Leder des Bentleys assimiliert den Rauch hervorragend.
Ist es ein Problem, von den jungen nachrückenden Mitarbeitern und Partnern akzeptiert zu werden?
Es ist überhaupt kein Problem. Ich sehe es von der anderen Seite: Als älterer Mensch schulmeistert man. Erstens weiß man alles besser und zweitens langweilt man die Jugend mit Geschichten, die sie in keiner Weise interessieren. Aus diesem Grund ist Disziplin angesagt, bei den Geschichten sich auf die Zunge zu beißen und Stopp zu sagen. Tunlichst ist nicht zu erwähnen, wie oft man Dinge schon gemacht hat und es deshalb so viel besser wüsste. Druck erzeugt Gegendruck. Möglichst einfühlsam. Wenn es darauf ankommt, muss man schon sagen, das muss so sein. Aber das ist das Ende eines Prozesses. Wenn man sich an das hält, kommt man mit den Jungen gut aus.
Ich habe zu diesen nachrückenden Personen ein ganz natürliches, charmantes Verhältnis. Wenn sie mir das Vertrauen schenken – liebend gern. Und wenn nicht – Du kannst Vertrauen nicht erschwindeln, erkaufen oder mit der Brechstange erreichen. Ohne Vertrauen geht es nicht.
Haben Sie sich schon einmal in einer Person getäuscht?
In vielen, freilich. Das ist ganz klar.
Wenn man so lange wie Sie tätig ist, vermengt sich der Freundeskreis mit den beruflichen Kontakten. Gibt es einen, der Ihnen Freund ist, aber mit Ihnen beruflich nichts zu tun hat?
Selbstverständlich. Das sind wahrscheinlich auch die Freunde ohne Hintergedanken – wechselseitig. Jeder Freund, der einem über die Arbeitswelt begegnet, hat vermutlich auch das Gefühl: „Ich habe jetzt einen Auftrag vermittelt.“ Auf der anderen Seite steht: „Der ist ein wirklicher Freund, der hat einen Auftrag vermittelt.“ Das fällt bei Freunden, wo kein wirtschaftlicher Hintergrund besteht, komplett weg, das ist sehr angenehm. Aber es gibt im Berufsleben auch Bauherren, mit denen es wirklich ein Vergnügen ist. Das ist kein Ausschlussgrund. Im Gegenteil: Man sieht sich oft vier oder fünf Jahre nicht und dann trifft man sich und hat das Gefühl, man ist gestern auseinandergegangen. Sofern die Wellenlänge stimmt.
In der Öffentlichkeit werden sie als der Mann mit Hut wahrgenommen. Gibt es betreffend Stil und Marke Präferenzen?
Ich trage ausschließlich Borsalino – allerdings ohne Band, das ist das erste, was ich bei einem neuen Hut weggebe. Er darf ein bisschen schlabbrig sein. Ohne Haare am Kopf kann es schon einmal kalt werden. Eine Haube wollte ich mir nicht aufsetzen. Also habe ich mir einen Hut zugelegt.
Zu Beginn haben alle gelacht. Aber wenn man verhöhnt wird, dann muss man es durchstehen. Das ist 20 oder 25 Jahre her, seitdem gehe ich nur mit Hut in der Öffentlichkeit. Seit rund 15 Jahren auch mit Zigarre. Hut und Zigarre sind mittlerweile ein nicht unwesentliches Markenzeichen geworden. Es hebt nicht unbedingt die Vertrauensposition, für ein Eintrittsgespräch ist es aber sehr vorteilhaft. Neudeutsch würde man „Marketing“ dazu sagen.
Ich habe auch einmal einen Schnauzbart gehabt, das war so zwischen 25 und 35 Jahren. Da habe ich so bubenhaft ausgesehen, dass mich keiner ernst genommen hat. Mit dem Schnauzbart habe ich dann mindestens fünf Jahre älter ausgesehen. Irgendwann war es unangenehm und dann habe ich ihn wieder entfernt. Schauen wir einmal, was sich noch ändert.
08.03.1947 Geburt in Horn
1972 Atelier4020
08.07.1977 Lentia Immobilien
1978 Architekt
1978 Architekturbüro kaufmann und partner als Einzelunternehmen
2003 Berufstitel Professor
2009 Honorarkonsul von Kroatien
22.09.2005 GmbH-Gründung
08.03.2017 70. Geburtstag
Welches Buch haben Sie zuletzt gelesen?
Nur Fachzeitschriften. Man könnte mich als Fachidioten eingliedern und ich würde es auch akzeptieren.
Musik, Theater?
Theater ja, aber nicht unbedingt. Ich habe das Problem, dass ich sehr viel arbeite – immer noch. Wenn es ruhig und beschaulich wird und gerade im Musik- bereich, wenn es nichts Hitziges ist, sondern was Klassisches, beginnt mein Körper müde zu werden und wacht am Schluss der Szene wieder auf.
Sport?
Ich war einmal sportlich und habe das alles dem Beruf geopfert – und es war kein Opfer. Ich habe in der Jugend Handball gespielt, war in der oberösterreichischen Jugendauswahl. Da muss man groß und dynamisch sein. Es war sehr schön, der Mannschaftssport war eine sehr positive Erfahrung. Ich habe vor Kurzem wieder einmal versucht, Tennis zu spielen. Es ist erstaunlich, wie die Treffsicherheit nach- lässt. Der Geist weiß, wo der Ball hingehört, nur der Körper tut es nicht. Beim Fußballspielen ist es genauso: Das hat mir immer Spaß gemacht. Aber der Geist ist vorne und der Körper versteckt sich hinten.
Lieblingsspeise?
Tafelspitz und Wiener Schnitzel. Bodenständig.
Zigarre? Spezielle Marke?
Partagas No. 4. Ich habe früher sehr viele Zigaretten (zu viele) geraucht. Dann hat mich eine Freundesgruppe animiert, einer Zigarrenrunde beizutreten – gut essen, gut trinken und Zigarren rauchen - muss man aber nicht. Die Geselligkeit steht im Vordergrund. Ich habe mich überreden lassen und eine Zigarre probiert und jetzt bin ich der intensivste Zigarrenraucher aus dieser Gruppe...
Wie erholen Sie sich?
Ich regeneriere irrsinnig gut im Schlafen. Ich lege mich hin und schlafe – das ist perfekt.
Kurz- oder Langschläfer?
Mit vier Stunden kommt mein Körper nicht aus, der braucht mehr. Das würde ich gerne verdoppeln. Meistens gebe ich es ihm. Ich muss auch fairerweise sagen, ich beginne um halb neun bis neun – nicht mehr wie früher zwischen 7 und 8 Uhr. Ich genieße den Morgen.
Kaum eine Wand im Büro, die nicht von einem Bild geschmückt ist.
Die Kunstwerke müssen mir gefallen. Sie sind weder Spekulationsobjekte noch eine Geldanlage. Die Künstler und Stile sind daher auch breit gestreut: Christian Ludwig Attersee, Hermann Nitsch, Gunter Damisch oder Maria Moser. Kunst schmeichelt meinem Auge.