Der unter Druck geratene Wiener Immobilienentwickler 6B47 versprüht Optimismus, den Turnaround zu schaffen. Der Restrukturierungsprozess und die damit verbundenen Gespräche dauerten weiterhin an. "Wir sind guter Dinge bis Mitte Dezember die Medien über die Ergebnisse informieren zu können", teilte eine Sprecherin des Unternehmens auf APA-Anfrage mit. Die Wirtschaftsprüfungskanzlei Deloitte hatte Anfang November ihre Bestätigungsvermerke für 6B47 widerrufen.
Das aktuell größte Projekt von 6B47, das "Althan Quartier" in Wien sei "voll im Bau und Zeitplan". Die Fertigstellung der 2,4 Hektar großen Baustelle sei für Ende 2024 geplant. Der Vorvermietungsgrad der Büroflächen liege 40 Prozent und die Vermarktung der 250 Wohnungen starte in Kürze. Ob die Wohnungen verkauft oder vermietet werden, sei noch Gegenstand der Verhandlungen. Ebenso sei die Baustelle des Projekts "Steingötterhof" in St. Pölten aktiv. Dort werden rund 200 frei finanzierte Eigentumswohnungen gebaut.
2022 schrieb 6B47 laut Firmenbuch einen Nettoverlust von 6,6 Mio. Euro. Tiefrot mit minus 35 Mio. Euro war das Finanzergebnis aufgrund "von stark angestiegenen Zinsaufwendungen für Kreditverbindlichkeiten", wie es im Konzernabschluss heißt.
Größter Aktionär der 6B47 Real Estate Investors AG ist seit 2020 die Baustoff + Metall GmbH des 2022 verstorbenen Unternehmers Wolfgang Kristinus. Gegründet wurde 6B47 von Ex-ÖBB-Chef Martin Huber sowie dem Bau- und Immo-Unternehmer Erwin Krause. (apa)