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"Immobilien-Oscar" für das Dreischeibenhaus

Beste Sanierung. Das Dreischeibenhaus in Düsseldorf hat sich beim MIPIM Award 2015 als das „beste sanierte Gebäude“ gegen die Konkurrenz aus London, Mailand und Saudi-Arabiens Hauptstadt Riad durchsetzen können.
Amelie Miller

Beste Sanierung. Das Dreischeibenhaus in Düsseldorf hat sich beim MIPIM Award 2015 als das „beste sanierte Gebäude“ gegen die Konkurrenz aus London, Mailand und Saudi-Arabiens Hauptstadt Riad durchsetzen können.

Nach dem Kö-Bogen, dem Sevens und dem Stadttor wurde jetzt das Dreischeibenhaus in der Stadtmitte von Düsseldorf mit dem MIPIM-Award in der Kategorie „bestes saniertes Gebäude“ in Cannes ausgezeichnet. Es ist bereits das vierte Mal, dass sich Düsseldorf über einen MIPIM-Award freuen darf. Düsseldorf ist damit die Stadt mit den meisten Auszeichnungen der MIPIM-Immobilienmesse. Der „Immobilien-Oscar“ ist eine wichtige Auszeichnung der Architekturbranche. Das Dreischeibenhaus konnte sich gegen die Konkurrenz aus London, Mailand und Saudi-Arabiens Hauptstadt Riad durchsetzen können.

[caption id="attachment_933" align="alignleft" width="247"]ImmoFokus_Dreischeibenhaus (c) ImmoFokus[/caption]

Das Dreischeibenhaus war Düsseldorfs erstes Hochhaus nach dem Krieg. Es heißt so, weil es tatsächlich aus drei selbständigen, aneinander „gepappten“ Hochhausscheiben besteht. Dabei überragt die mittlere Scheibe mit 96 m Höhe und 25 Stockwerken die beiden anderen und ist mit ihnen nur über die Flure in den schmalen Fugen dazwischen verbunden. Bauherr dieser Sandwich-Konstruktion war 1960 Fritz-Aurel Goergen. Der von Helmut Hentrich und Hubert Petschnigg für die Phönix-Rheinrohr AG (ab 1964 Thyssen) errichtete Verwaltungsbau gilt als eine der Ikonen der deutschen Nachkriegsarchitektur. Bis 2010 durch Thyssen­Krupp als Konzernzentrale genutzt, stand das Haus nach deren Auszug zunächst leer. 2011 erwarben die MOMENI Gruppe und Black Horse Investments (BHI) das denkmalgeschützte Gebäude.

Unter strengster Berücksichtigung des Denkmalschutzes und mit dem Ziel, die charakterbildenden Eigenschaften zu erhalten, wurde die Fassade an die heutigen energetischen Standards angepasst. Die äußere Fassadenkonstruktion samt der Brüstungselemente blieb unangetastet. Da das Raumklima unkomfortabel war und sich auch die Fenster nicht öffnen ließen, musste die Verglasung zweischalig mit einer äußeren Prallscheibe ersetzt werden. Diese ist am oberen und unteren Rand mit einem 12 Zentimeter großen Abstand zum Rahmen montiert und wird von einer inneren Primärfassade ergänzt, die auch geöffnet werden kann.

Das Dreischeibenhaus bietet nach der Komplettsanierung unter Regie des Düsseldorfer Architekturbüros HPP Architekten 35.000 Quadratmeter Büroflächen auf 26 Geschossen, die vollständig an Mieter wie A.T. Kearney, Allen & Overy, alltours, Black Horse Investments, Cadman, Gleiss Lutz, Jones Lang LaSalle, Latham & Watkins und Roland Berger vermietet sind.