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Immobilien unter Druck: Modernisieren statt Abwarten

Nachhaltigkeit, Regulierung und Projektstaus zwingen Asset Manager zu aktiver Bestandsentwicklung und ESG-Upgrades.
Ferdinand Neubauer
Ferdinand Neubauer
Immobilien unter Druck: Modernisieren statt Abwarten
© FAY Projects

Immobilienportfolios stehen zunehmend unter Anpassungsdruck. Eine Umfrage von FAY Projects zeigt: Viele Asset Manager verfehlen ihre Verkaufsziele, Transaktionen gehen deutlich zurück, gleichzeitig wächst der Bedarf an Sanierungen und Umbauten. Der Hauptgrund sind steigende Anforderungen an Nachhaltigkeit, aber auch der normale Alterungsprozess von Gebäuden.

Statt zu verkaufen, setzen viele Unternehmen auf die Weiterentwicklung ihrer Bestände. 96 Prozent der befragten Manager sehen Modernisierung als zentrale Strategie. Für über ein Drittel kommt sogar eine neue Nutzungsart infrage – etwa die Umnutzung von Büroflächen.

Ein zusätzlicher Treiber ist die Bankenregulierung. Ohne ESG-konforme Ausrichtung wird es zunehmend schwer, Anschlussfinanzierungen zu erhalten. Die europäische Bankenaufsicht und die EZB machen bei Nachhaltigkeit ernst. Besonders problematisch ist das bei alten Wohnbeständen, wo hohe Sanierungskosten mit Mietpreisgrenzen kollidieren.

Auch bei ins Stocken geratenen Projekten ist Abwarten laut Experten keine Option mehr. Banken werden seltener Kreditlinien verlängern. Stattdessen sind neue Partnerschaften, externe Kompetenzen und flexible Strukturen gefragt, um Vorhaben wieder in Gang zu bringen.

Hinzu kommt ein Engpass bei der Umsetzung: Viele Projektentwickler sind in den letzten Jahren insolvent gegangen, der Nachwuchs ist knapp. Dadurch könnte es auch auf längere Sicht an Kapazitäten für die nötigen Sanierungen und Umbauten fehlen.