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Immobilienbranche bei Digitalisierung hinterher

Cloud bleibt Baustelle – Immobilienbranche hinkt bei Digitalisierung hinterher
Ferdinand Neubauer
Ferdinand Neubauer
Immobilienbranche bei Digitalisierung hinterher
© INTREAL Solutions./ M.Kuhn

Die Immobilienbranche hat den Nutzen der Cloud erkannt – doch der Weg dorthin ist steinig. Das zeigt eine aktuelle Umfrage der INTREAL Solutions unter 56 Asset- und Property Managern.

Nur 36 % der Befragten sehen ihre eigenen Geschäftsprozesse als stark digitalisiert. Die Hälfte bewertet den eigenen Digitalisierungsgrad als lediglich „mittel“.

Cloud-Lösungen sind zwar weit verbreitet: 95 % setzen sie zumindest teilweise ein. Doch bei den meisten ist die Cloud-Nutzung noch begrenzt – bei der Hälfte beträgt sie gerade einmal ein Viertel der gesamten IT-Struktur. Nur 23 % haben über 75 % ihrer Systeme in die Cloud verlagert.

Größter Mehrwert ist laut Umfrage die bessere Zusammenarbeit und der mobile Zugriff auf Daten (84 %). Auch Effizienzgewinne (55 %), Skalierbarkeit (47 %) und mehr Sicherheit (41 %) sprechen aus Sicht der Nutzer für den Umstieg.

Dennoch gibt es erhebliche Hürden: 61 % nennen die schwierige Integration bestehender IT-Systeme als zentrales Problem. Weitere Stolpersteine sind IT-Sicherheit und Datenschutz (41 %), interne Widerstände (37 %) sowie fehlendes Know-how (25 %). Besonders kritisch sehen viele (55 %) die Abhängigkeit von US-amerikanischen Anbietern – Stichwort geopolitische Risiken.

Trotz aller Herausforderungen wollen über 70 % der Unternehmen in den nächsten drei Jahren ihre Cloud-Nutzung ausweiten. 23 % haben allerdings keine Pläne für eine vollständige Umstellung.

Zufrieden mit dem bisherigen Verlauf der Cloud-Migration sind 62 % der Unternehmen. Wer unzufrieden ist, nennt technische Schwierigkeiten bei der Implementierung (55 %), mangelnde Integration (50 %) oder enttäuschende Ergebnisse (45 %) als Gründe.

„Nur etwas mehr als ein Drittel der Befragten schätzen ihren Digitalisierungsgrad als hoch ein. Das zeigt eindrucksvoll, wie hoch der erkannte Bedarf im Asset und Property Management generell noch ist.“
—Marko Broschinski, Head of Sales bei INTREAL Solutions.

Ein großes Hindernis seien vor allem nicht cloudfähige Lösungen wie ERP-Systeme. „Die betroffenen Akteure müssen entweder konsequent auf cloudfähige Applikationen umstellen oder in Schnittstellentechnologie investieren“, so Broschinski. Nur so könne das Zusammenspiel zwischen Cloud- und On-Premise-Lösungen gelingen – trotz unterschiedlicher Architektur, Formate und Entwicklungszyklen.