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Immobilieninvestor Patrizia rechnet mit Ergebnisrückgang

Der deutsche Immobilieninvestor Patrizia gibt die Hoffnung auf eine Erholung des Markts und mehr Transaktionen in der Branche noch heuer auf.
Michael Neubauer
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Der deutsche Immobilieninvestor Patrizia gibt die Hoffnung auf eine Erholung des Markts und mehr Transaktionen in der Branche noch heuer auf.

Auch im zweiten Halbjahr sei nur mit moderaten Investments zu rechnen, erklärte das Unternehmen am Donnerstagabend. Das zieht sowohl das verwaltete Vermögen (Assets under Management) als auch - über die Transaktionsgebühren - das operative Ergebnis (EBITDA) in Mitleidenschaft.

PATRIZIA passt die Prognose des EBITDA für das Geschäftsjahr 2023 auf 50,0 – 70,0 Mio. EUR (von zuvor 50,0 – 90,0 Mio. EUR) an. Die Erwartung für die Assets under Management (AUM) wird auf 57,0 – 62,0 Mrd. EUR (von zuvor 60,0 – 65,0 Mrd. EUR) angepasst. Die Prognose für die EBITDA-Marge ändert sich entsprechend auf eine Spanne von 16,7% - 21,2% (von 15,6% - 24,3%).

Die vorläufigen Geschäftszahlen von PATRIZIA für das 1. Halbjahr 2023 entsprechen mit einem EBITDA von 28,4 Mio. EUR nach den ersten sechs Monaten sowie AUM in Höhe von 57,9 Mrd. EUR zum 30. Juni 2023 den Erwartungen des Managements. Im ersten Quartal 2023 betrug das EBITDA 27,2 Mio. EUR und die AUM 58,1 Mrd. EUR.

Das Management hatte eine zurückhaltende Investitionsaktivität im ersten und zweiten Quartal des Jahres erwartet. Für die zweite Hälfte des Jahres 2023 wurde jedoch bisher ein deutlicher Anstieg der Kunden- und Investitionstätigkeit angenommen.

Die Investitionszurückhaltung der Kunden, insbesondere bei Immobilieninvestitionen, dürfte sich anders als zu Jahresbeginn 2023 erwartet, auch in der zweiten Hälfte des Jahres 2023 fortsetzen, was sich negativ auf die Höhe der Transaktionsgebühren und somit auf das EBITDA im 2. Halbjahr 2023 auswirken wird. Das Management erwartet nunmehr nur moderate Investitionstätigkeiten im 2. Halbjahr 2023, was auch das organische Wachstum der AUM begrenzt. Gleichzeitig zeigen sich die diversifizierten AUM der PATRIZIA im Vergleich zum Markt nach wie vor robust in der Bewertung.

Das Analysehaus Warburg Research hat das Kursziel für PATRIZIA nach einer Gewinnwarnung von 15 auf 14 Euro gesenkt, aber die Einstufung auf "Buy" belassen. Für den Immobilienkonzern rechne er nicht mehr mit einem starken Anstieg der Transaktionsaktivität in der zweiten Jahreshälfte 2023 und sehe höchstens noch eine leichte Erholung, schrieb Analyst Philipp Kaiser in einer am Freitag vorliegenden Studie. Der Experte reduzierte seine Prognosen für die Jahre 2023 bis 2025.

Die Privatbank Berenberg hat das Kursziel für PATRIZIA nach einer Gewinnwarnung von 14 auf 12 Euro gesenkt, die Einstufung jedoch auf "Buy" belassen. Es habe den Anschein, als habe die Immobiliengruppe ihre Kunden nicht zu Investitionen in Fonds überzeugen können, schrieb Analyst Kai Klose in einer am Freitag vorliegenden Studie. Daher dürften die Transaktionsgebühren in diesem Jahr niedrig ausfallen. (apa/red)