Damit wird die im Übernahmeangebot der Immofinanz formulierte freiwillige Bedingung, dass das Angebot nur zustande kommt, wenn das Höchststimmrecht von der Hauptversammlung abgeschafft wird, nicht erfüllt. Das bedeutet aber nicht, dass das Übernahmeangebot nun vom Tisch ist. Die Immofinanz könnte auch auf die Bedingung verzichten und das derzeitige Angebot von 22,25 Euro pro Aktie nachbessern. Ob das Übernahmeangebot erfolgreich ist, hängt davon ab, ob bis zum voraussichtlichen Ende der Angebotsfrist am 16.07.2021 mindestens 50 Prozent des Aktienkapitals der S Immo zur Annahme ins Übernahmeangebot eingereicht werden. Gegebenenfalls könnte die Angebotsfrist von der Immofinanz auch verlängert werden.
"Ich sehe das Abstimmungsergebnis als klare Unterstützung der Position des Vorstandes", bedankte sich S-Immo-CEO Bruno Ettenauer bei den Aktionären.
Im Vorfeld hatte einiges auf eine Niederlage der S Immo gedeutet. Neben der Immofinanz hatten nämlich auch die einflussreichen Stimmrechtsberater ISS und Glass Lewis sowie institutionelle Investoren eine Abschaffung des Höchststimmrechts empfohlen. Demgegenüber standen weitgehend skeptische Kleinanleger. Für die Abschaffung wären jedenfalls zwei Mehrheiten notwendig gewesen: Einerseits 50 Prozent der vertretenen Stimmrechte und andererseits 75 Prozent des vertretenen Aktienkapitals. Laut der S-Immo-Aufsichtsratsvorsitzenden Karin Rest waren bei der virtuellen Hauptversammlung 418 Aktionäre mit 40,25 Millionen Aktien (rund 55 Prozent des Kapitals) – vertreten von vier Stimmrechtsvertretern – anwesend.