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Immofinanz-HV: Keine Entlastung für Ex-CEO Pecik

Die Aktionäre des Immobilienkonzerns waren mit der Arbeit von Ronny Pecik im Geschäftsjahr 2021 offensichtlich nicht zufrieden: 80 der Stimmen waren gegen eine Entlastung
Patrick Baldia
Pecik
Pecik
© Immofinanz

Bei der Hauptversammlung im vergangenen Juni, in der das Geschäftsjahr 2020 behandelt wurde, waren noch 68 Prozent der abgegebenen Stimmen für eine Entlastung Peciks. Der Interessensverband für Anleger (IVA) sprach damals von einer „nur 32-prozentigen Ohrfeige“, ebenso wie von einem „möglichen Signal für die Hauptversammlung 2021“. So sollte es auch kommen: Während die Aktionäre den anderen Vorstandsmitgliedern für das vergangene Geschäftsjahr die Entlastung erteilten, waren bei Pecik, der am 29. Juni 2021 als CEO der Immofinanz zurücktrat, 80,6 Prozent der Stimmen dagegen.

Wenig Freude hatten die Aktionäre auch mit der Streichung der Dividende für das Geschäftsjahr 2021. Laut Immofinanz-CEO Radka Doehring hat sich die Mehrheitsaktionärin CPI Property Group (CPI) aufgrund des aktuell unsicheren Umfelds und mit Hinblick auf anstehende Anleiherückkäufe dagegen ausgesprochen. Angesichts der starken Bilanz im Geschäftsjahr 2021 und ausreichend liquider Mittel sei das nicht notwendig, lautete hingegen der Grundtenor unter den anwesenden Aktionären.  

Heftig kritisiert wurde auch, dass die Hauptversammlung virtuell und nicht als Präsenzveranstaltung abgehalten wurde. "CPI hat nicht den Mut den Kleinaktionären ins Auge zu schauen", so ein Aktionär. Ein weiterer Anteilseigner beantragte, dass die Aufsichtsratsvergütungen für die Geschäftsjahr 2019, 2020 und 2021 zurückgezahlt werden. Die Begründung: Dass der Aufsichtsrat Ronny Pecik ohne Ausschreibung zum CEO bestellt habe, sei eigentlich ein Rücktrittsgrund. Aufsichtsratschefin Miroslava Grestikova kündigte an, den Antrag zu prüfen und dann eine Stellungnahme abzugeben.