In Spanien zeigt sich der Immobilienmarkt zunehmend gespalten: Während Premiumimmobilien in Madrid, Barcelona sowie an der Costa del Sol und auf den Balearen weiter stark nachgefragt werden, orientieren sich junge Käufergruppen verstärkt an Städten wie Valencia und Málaga. Dort finden sie im Vergleich zu den großen Metropolen noch moderatere Preise und gleichzeitig eine hohe Lebensqualität.
„Die Immobiliennachfrage in Spanien hat aufgrund des Bevölkerungswachstums und des großen Interesses ausländischer Investoren stark zugenommen”, sagt Juan-Galo Macià, Präsident von Engel & Völkers Iberien & Südamerika. Der neue Marktbericht für Spanien und Andorra 2024/2025 zeigt rund 600.000 Transaktionen und ein Preiswachstum von sechs Prozent.
In Madrid stieg der durchschnittliche Quadratmeterpreis auf 6.200 Euro, mit Spitzenwerten in Salamanca bei 8.600 Euro. In Barcelona lag der Durchschnitt bei 5.300 Euro. In beiden Städten ist das Angebot begrenzt, was zu schnellen Verkaufsprozessen führt. Dabei ist der Anteil internationaler Käufer in Barcelona deutlich höher.
Valencia und Málaga gewinnen an Bedeutung für jüngere Käufergenerationen, da sie vergleichsweise günstige Preise, gute Lebensqualität und wachsende wirtschaftliche Dynamik bieten. Quadratmeterpreise liegen dort bei etwa 3.000 bis 4.000 Euro.
Auch die Balearen und Kanarischen Inseln bleiben attraktiv. Auf Mallorca erreichte die Hälfte der Verkäufe über Engel & Völkers 2024 Preise über einer Million Euro. Deutsche Käufer dominieren dort mit 58 Prozent. An der Costa del Sol stammen über 90 Prozent der Käufer aus dem Ausland, insbesondere aus Nordamerika. Die Golden Mile in Marbella bleibt ein Hotspot des Luxusmarkts.
Wichtige Treiber für den Immobilienmarkt bleiben energieeffiziente Neubauten, technologische Innovationen sowie die steigende Bedeutung digitaler Beratungsangebote. „Trotz eines leichten Anstiegs der Bautätigkeit wird dies nicht ausreichen, um die Marktbedürfnisse zu decken“, so Macià.
Digitale Tools und KI gewinnen zunehmend an Bedeutung, etwa durch automatisierte Prozesse und personalisierte Kaufempfehlungen. Dies führe laut Macià zu schnelleren Transaktionen und besserer Kundenbetreuung.
Für 2025 wird eine dynamische Marktentwicklung mit weiter steigenden Preisen und Transaktionen erwartet, vor allem in Ballungsräumen und Küstenlagen. „Gerade das Luxussegment steht vor erheblichen Herausforderungen, wie dem Mangel an Angeboten in Schlüssellagen, steigenden Anforderungen an Nachhaltigkeit und Technologie sowie einer zunehmend anspruchsvollen und vielfältigen Nachfrage", fasst Macià zusammen.