Der Wunsch nach einem eigenen Haus mit Garten hat im Vorjahr im Vergleich zu 2019 extrem stark zugenommen: Häuser wurden um 49 Prozent häufiger gesucht. Vor allem die Suche im erweiterten Speckgürtel rund um Wien und Graz hat hohe Steigerungsraten verzeichnet. In Kärnten (+ 76 Prozent), Niederösterreich (+63 Prozent), der Steiermark (+59 Prozent) und dem Burgenland (+55 Prozent) gab es insgesamt den höchsten Anstieg bei der Nachfrage nach Häusern.
Zwar zeigt unsere aktuelle Trendstudie, dass die Österreicher mit ihrer Wohnsituation grundsätzlich zufrieden sind, der Traum vom eigenen Haus hat sich 2020 allerdings für viele stark verfestigt. Besonders auffällig ist, dass die Nachfrage nach Häusern gerade in Bundesländern, die auch als Ferienort bzw. Zweitwohnsitz interessant sind, enorm gestiegen ist, erläutert Markus Dejmek, Österreich-Geschäftsführer von ImmoScout24.
Doch nicht nur die Nachfrage ist gestiegen, auch die Preise für Immobilien haben im Corona-Jahr kräftig angezogen. Die größten Preissteigerungen bei Kaufimmobilien gab es bei Häusern mit einem Plus von 11,6 Prozent (3.360 Euro / Quadratmeter). Die Preise von Eigentumswohnungen legten im Durchschnitt um 7,4 Prozent zu (4.831 Euro / Quadratmeter) zu.
Sieht man sich die Kaufpreise im Detail an, zeigt sich, dass in allen Bundesländern sowohl Wohnungen als auch Häuser Preissteigerungen zu verzeichnen hatten. Die durchschnittlichen Wohnungspreise zogen vor allem im Burgenland (+ 17,1 Prozent), in der Steiermark (+ 12,4 Prozent) in Niederösterreich (+ 10,2 Prozent) und in Vorarlberg (+10 Prozent) kräftig an. Hauspreise stiegen vor allem in den westlichen Bundesländern (Tirol +18,2 Prozent, Salzburg + 13,1 Prozent, Vorarlberg +12,1 Prozent). Doch auch um Wien legten die Preise für Häuser zu – in Niederösterreich um 10,9 Prozent und im Burgenland immerhin um 8 Prozent.
Der teure Westen mit Tirol, Vorarlberg und Salzburg hat 2020 nochmals preislich stark zugelegt. Aber auch der Speckgürtel rund um Wien verzeichnete beachtliche Preissteigerungen im Jahr 2020, analysiert Dejmek.
Mietwohnungen wurden übers Jahr im Durchschnitt um 5 Prozent teurer (14 Euro / Quadratmeter). Besonders im Westen und in der Bundeshauptstadt waren hohe Preissteigerungen zu verzeichnen. So musste man in Tirol um 5,1 Prozent mehr Miete zahlen (16 Euro / Quadratmeter), in Vorarlberg immerhin um 4,1 Prozent mehr (15 Euro / Quadratmeter). Doch auch in Wien zogen die Mieten kräftig an und erreichten 15,8 Euro pro Quadratmeter (+4,8 Prozent vs. 2019). Relativ stabil blieb Niederösterreich mit einer Steigerung von 0,5 Prozent, günstiger wurde Mieten nur im Burgenland, wo die Preise um 2,4 Prozent sanken.
Der Westen ist nicht nur hochpreisig, wenn es um Kaufimmobilien geht, auch die Mietpreise sind noch stark wachsend. Die Preissteigerungen in Wien sind sicher auch darauf zurückzuführen, dass es eine stabil hohe Nachfrage nach Mietwohnungen gab – gerade in einem Jahr, in dem viele ihre Wohnsituation noch einmal überdacht beziehungsweise auch verändert haben, so Dejmek abschließend.
Über die ImmoScout Datenanalyse
Die Datengrundlage für die ImmoScout24 Preisanalyse umfasst über 354.394 Datenpunkte der auf ImmoScout24.at veröffentlichten Angebotsdaten. Die aktuelle Analyse vergleicht Daten vom Gesamtjahr 2020 mit jenen aus dem Gesamtjahr 2019.