In Industrie und Bau stehen die Zeichen trotz multipler Krisen weiterhin auf Wachstum. Heuer im Oktober legten die Umsätze gegenüber dem Vorjahresmonat einer ersten Schätzung der Statistik Austria zufolge um 17,4 Prozent massiv zu, wie das Unternehmen am Mittwoch bekanntgab. Allerdings sei der Zuwachs diesmal geringer als in den vorangegangenen Monaten ausgefallen. Der Beschäftigtenindex habe sich um 1,9 Prozent erhöht, der Index der geleisteten Arbeitsstunden um 1,6 Prozent.
Die Umsätze der österreichischen Industrie- und Bauunternehmen bewegten sich den Konjunktur-Frühschätzungen zufolge um "42,7 Prozent über dem Vorkrisenniveau vom Oktober 2019", hielt Statistik-Austria-Chef Tobias Thomas in einer Aussendung fest.
"Trotz der nachlassenden Dynamik gegenüber dem Jahresbeginn 2022 bleibt das Wachstum im Produzierenden Bereich aktuell weiterhin auf einem hohen Niveau", betonte Thomas.
Die Umsätze im Oktober hätten sich den Schätzungen zufolge sowohl in der Industrie (plus 18,6 Prozent) als auch im Baubereich (plus 10,2 Prozent) positiv entwickelt. Das Arbeitsvolumen nahm demnach in der Industrie um 1,2 Prozent zu, im Bau um 2,3 Prozent. Einen leichten Zuwachs gab es auch beim Beschäftigungsindex, der in Industrie 1,9 Prozent stieg und im Bau um 1,7 Prozent.
Im August 2022 hatten die 80.731 Unternehmen im gesamten Produzierenden Bereich (Sachgüter und Bau) ein nominelles Umsatzplus von 32,5 Prozent auf 36,5 Mrd. Euro ausgewiesen.
Sie beschäftigten 1,039.038 unselbstständig Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter - das waren um 1,5 Prozent mehr als im Vorjahresmonat. Der Vergleichszeitraum August 2021 war allerdings von stark von den Einschränkungen aufgrund der Corona-Pandemie betroffen.
Die nominellen Verkaufserlöse im Sachgüterbereich stiegen heuer im August gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 38,3 Prozent auf 30,8 Mrd. Euro zu. Im Bau erhöhten sich die Umsätze um 8,1 Prozent auf 5,7 Mrd. Euro.
Der Sachgüterbereich wies in dem Sommermonat heuer laut Statistik Austria insgesamt ein "sattes Produktionsplus" aus. Der abgesetzte Produktionswert wuchs nominell um 38,6 Prozent auf 30,4 Mrd. Euro. Die mit Abstand größte Produktionssteigerung innerhalb der zehn größten Branchen des Sachgüterbereichs habe dabei die Energieversorgung mit einem Plus von 122,3 Prozent auf 10,8 Mrd. Euro verzeichnet - "auch aufgrund der aktuellen Energiepreise und des massiv gestiegenen Energiehandels", so die Statistiker.
Weiterhin stark hätten sich auch die Umsätze bei der Herstellung von Datenverarbeitungsgeräten, elektronischen und optischen Erzeugnissen (plus 33,8 Prozent auf 1,0 Mrd. Euro), der Metallerzeugung und -bearbeitung (plus 23,7 Prozent auf 1,9 Mrd. Euro) sowie der Herstellung von chemischen Erzeugnissen (plus 21,8 Prozent auf 1,0 Mrd. Euro) entwickelt.
Umsatzrückgänge hatten unter den zehn größten Branchen der heimischen
Industrie heuer im August lediglich die Produzenten von Holz-, Flecht-,
Korb- und Korkwaren (ohne Möbel) mit einem Minus von 7,2 Prozent auf
0,9 Mrd. Euro sowie und die Hersteller von Kraftwagen und
Kraftwagenteilen mit einem Minus von 4,7 Prozent auf 1,1 Mrd. Euro. (apa)