Die Anwendung zieht die dafür notwendige Energie kontaktlos aus dem Mobiltelefon. Man spricht hierbei auch von Energy Harvesting.
Um das intelligente Schloss zu betätigen, muss das Mobiltelefon direkt an das Schloss gehalten werden. Über eine Nahfeldkommunikation (NFC) wird geprüft, dass das Gerät auch wirklich zum Öffnen berechtigt ist. Hier kommt Verschlüsselungstechnik zum Einsatz. Gleichzeitig wird Energie drahtlos an einen Kondensator übertragen, der das Schloss öffnet oder schließt.
Die Infineon-Technologie ist besonders gut für Schlösser geeignet, die einen geringen mechanischen Aufwand benötigen – beispielsweise in Büros, Krankenhäusern und Fitnessstudios. Weitere Einsatzmöglichkeiten sind Fahrradschlösser, Briefkästen und Paketboxen. Die Lösung erhöht damit den Komfort sowie die Flexibilität und reduziert gleichzeitig die Kosten für die Schlüsselverwaltung in privaten und gewerblich genutzten Immobilien.
Die neue Lösung von Infineon kann aber auch in komplexen Schließsystemen, etwa in Haustüren, eingesetzt werden. Sie greift als Notfalllösung dann, wenn Batterien in gängigen Smart Locks keine Energie mehr haben oder wenn Schlüssel verlorengehen. Die Reaktionszeit komplexerer Türschlösser liegt zwar höher. Doch auf den kostenintensiven Schlüsseldienst kann verzichtet werden.
Der Markt für intelligente Schlösser ist im Aufschwung. Er wurde im Jahr 2020 auf 1,4 Mrd. USD geschätzt und wird voraussichtlich von 2021 bis 2028 mit einer durchschnittlichen jährlichen Wachstumsrate von 18,2 Prozent auf 5,3 Mrd. US-Dollar anwachsen. Der Einsatz von batterielosen Geräten wird das Wachstum noch einmal beschleunigen.