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Infineon Österreich verzeichnet Gewinnsprung

Die Österreich-Tochter des deutschen Halbleiterkonzerns Infineon hat im abgelaufenen Geschäftsjahr einen ordentlichen Gewinnsprung hingelegt. Das Ergebnis vor Steuern stieg um 84 Prozent, der Umsatz legte um ein Viertel zu.
Amelie Miller
Infineon Technologies Austria
Infineon Technologies Austria
© Infineon Technologies Austria AG/APA-Fotoservice Hörmandinger/v.l.n.r.: Thomas Reisinger, Infineon Technologies Austria AG; Sabine Herlitschka, Vorstandsvorsitzende Infineon Technologies Austria AG und Oliver Heinrich, Finanzvorstand Infineon Technologie

 Der Wachstumskurs des Chipproduzenten wird fortgesetzt, kündigte Infineon-Austria-Chefin Sabine Herlitschka an. Halbleiter wurden im Zuge der Coronakrise und der Verwerfungen der globalen Wirtschaft zur Mangelware.

Der Chipkonzern rechnet mit weiterhin hoher Nachfrage und baut seine Produktion massiv aus: In den nächsten fünf Jahren sollen die Kapazitäten für die 300-mm-Dünnwafer-Technologie um das Achtfache erweitert werden, sagte Technik-Vorstand Thomas Reisinger. Die Kapazitäten für neue Materialien für Halbleiter werden um das Sechsfache erweitert. Villach ist das Kompetenzzentrum des Konzerns für die neuen Halbleitermaterialien Siliziumkarbid und Galliumnitrid. Die im Herbst eröffnete neue VilIacher 300-mm-Dünnwafer-Fabrik bildet mit der "Schwesterfabrik" in Dresden einen Fertigungsverbund, für die Kunden bedeute dies mehr Flexibilität bei der Auftragsproduktion. In der Serienfertigung bringe es schnellere Markteinführung und höhere Skalenerträge.

Die Trends zur Digitalisierung und Elektrifizierung treiben die Nachfrage nach Halbleitern. Infineon will zur Energiewende mit seinen in Villach produzierten Leistungshalbleitern beitragen. Diese tragen zur CO2-Einsparung bei, indem sie die Energieeffizienz heben und Kosten sparen, erläutert Herlitschka. Der "ökologische Nettonutzen" bei den 8,72 Milliarden in Villach produzierten Chips bringe eine CO2-Reduktion von rund 7 Millionen Tonnen. Dies entspreche der Hälfte aller jährlichen Pkw-Emissionen in Österreich. 

Der Konzern will selber bis zum Jahr 2030 CO2-neutral werden. Als Beispiel für Kreislaufwirtschaft dient "grüner Wasserstoff": Ab Sommer 2022 wird in Villach Wasserstoff mit Elektrolyse mittels erneuerbarer Energie produziert, der dann in der Chip-Produktion verwendet wird. Danach soll er im öffentlichen Verkehr für Busse mit Wasserstoff-Antrieb eingesetzt werden. 

Infineon Österreich hat im abgelaufenen Geschäftsjahr 2020/21 sein Ergebnis vor Steuern um 84 Prozent auf 361 Mio. Euro gesteigert, der Umsatz wuchs um 25 Prozent auf 3,898 Milliarden Euro. "Es war ein grandioses Geschäftsjahr", sagte Infineon-Austria-Chefin Herlitschka. 8,72 Milliarden Chips wurden im Geschäftsjahr 2020/21 in Villach erzeugt. Im August startete die neue Chipfabrik mit der Produktion der 300-mm Dünnwafer, ihr Bau war schon 2018, also vor der aktuellen Chipkrise, beschlossen worden. Die hohe Nachfrage nach Chips werde weiter anhalten, erwartet Herlitschka. Mit den in Villach produzierten Leistungshalbleitern werde ein Beitrag zur Energiewende geleistet. (apa/red)