Der Rohbau der neuen, vollautomatisierten Chipfabrik am Infineon-Standort Villach wurde ein Jahr nach Baustart trotz Einschränkungen durch die Corona-Pandemie planmäßig fertiggestellt. Infineon investiert insgesamt 1,6 Milliarden Euro in den Standort und setzt damit die größte private Investition in Österreich um.
Thomas Reisinger, Vorstand für Operations bei Infineon Austria: „Mit dem Rohbau und der Dachgleiche ist ein wichtiger Schritt getan, jetzt wird der Fabrik ‚Leben eingehaucht‘. Die Erweiterung am Standort Villach ist eine strategisch langfristige Investition, auch wenn die derzeitige Entwicklung der Weltwirtschaft stark eingebremst ist. Zieht die Nachfrage an, muss man am Halbleitermarkt schnell gerüstet sein. Wir haben dann die zusätzlichen Kapazitäten.“
Die Chipfabrik ist mit einer Bruttogeschossfläche von 60.000 Quadratmeter 120 Meter lang, 110 Meter breit und 35 Meter hoch. Bis zu 350 Bauarbeiter waren beim Rohbau bis zur Dachgleiche im Einsatz. Trotz des eingeschränkten Baube triebs aufgrund der Corona-Pandemie konnten und können die Arbeiten in guter Kooperation mit den Baufirmen und unter Einhaltung aller zum Schutz der Gesundheit nötigen Sicherheitsmaßnahmen fortgesetzt werden. In einigen Bereichen fanden bereits parallel Innenausbauten statt, die nun auf den gesamten Bau ausgeweitet werden. Aktuell startet die Inbetriebnahme der ersten Versorgungsanlagen für den Reinraum. Hier liegt der Fokus auf dem Einsatz nachhaltiger Technologien: Alleine bei der Versorgung mit Kälte und Wärme können durch Maßnahmen wie zum Beispiel intelligentes Wärme-Recycling zukünftig im laufenden Betrieb rund 30.000 Tonnen CO2-Emissionen pro Jahr eingespart werden.
Dann werden dort Leistungshalbleiter auf 300 Millimeter-Dünnwafern voll automatisiert produziert. Diese sogenannten Energiesparchips kommen in vie len Anwendungen des Alltags wie Smartphones, Haushaltsgeräten und Autos, aber auch in Datenservern, medizintechnischen Geräten, Solar- und Industrie anlagen zum Einsatz. Von den 400 zusätzlich benötigten hochqualifizierten Arbeitsplätzen in der neuen Chipfabrik wurden im letzten Geschäftsjahr bereits rund 40 Prozent besetzt.