"Während es erneut Preisschübe bei der Haushaltsenergie und in der Gastronomie gibt, verharren die Preise für Lebensmittel und Treibstoffe auf hohem Niveau", so Statistik Austria-Generaldirektor Tobias Thomas am Freitag laut einer Mitteilung.
Die für Eurozonen-Vergleiche ermittelte Harmonisierte Inflationsrate (HVPI) für Österreich betrug im Juli gemäß vorläufiger Schnellschätzung 9,3 Prozent. Die Europäischen Zentralbank (EZB) sieht eigentlich eine jährliche Teuerungsrate von 2 Prozent als ideal an. Um die Inflation zu dämpfen, hatte der EZB-Rat am 21. Juli die erste Zinserhöhung seit elf Jahren beschlossen. Eine höhere Inflation schmälert die Kaufkraft von Verbrauchern, weil sie sich für einen Euro weniger leisten können.
Die Oppositionsparteien SPÖ, FPÖ und NEOS fordern von der Regierung angesichts der hohen Inflation "echte Entlastungsschritte". Die Sozialdemokraten forderten erneut einen Preisdeckel auf Energie, befristete Mehrwertsteuersenkungen auf Strom, Gas, Sprit und Lebensmittel sowie ein Einfrieren der Mietpreise. Die Preisdeckel sollten mittels einer Besteuerung der Übergewinne der Energiekonzerne finanziert werden, so der stellvertretende SPÖ-Klubobmann Jörg Leichtfried am Freitag laut einer Aussendung.
Auch die FPÖ ist für einen Preisdeckel. Es brauche sofort das Herabsetzen oder zeitlich befristete gänzliche Streichen von Steuern auf Energie, Gas, Treibstoffe und Grundnahrungsmittel, forderte FPÖ-Obmann Herbert Kickl.
Aus Sicht von NEOS-Wirtschaftssprecher Gerald Loacker muss die Kalte Progression rückwirkend mit 1. Jänner 2022 vollständig abgeschafft werden. (apa)