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Innovation ist Chefsache

Die Digitalisierung umfasst zunehmend mehr Lebensbereiche – und sie macht auch vor den Immobilientreuhändern nicht Halt. Bereits in den vergangenen Jahren haben viele Innovationen Einzug in das tägliche Leben von Maklern, Bauträgern und Verwaltern gehalten. Immobilien selbst, aber auch zahlreiche Immobiliendienstleistungen werden immer intelligenter und automatisierter.
Michael Pisecky

Die Digitalisierung umfasst zunehmend mehr Lebensbereiche – und sie macht auch vor den Immobilientreuhändern nicht Halt. Bereits in den vergangenen Jahren haben viele Innovationen Einzug in das tägliche Leben von Maklern, Bauträgern und Verwaltern gehalten. Immobilien selbst, aber auch zahlreiche Immobiliendienstleistungen werden immer intelligenter und automatisierter. Gebäude, Leistungen und sogar Unternehmen werden „smart“. Abläufe werden standardisiert und laufen damit exakter, professioneller und vor allem schneller ab als früher. Durch den technologischen Fortschritt verändern sich auch Berufsbilder und Tätigkeiten.

Moderne Visualisierungstechniken, Smartphones, Tablets und  Datenbrillen bieten der Immobilienwirtschaft Möglichkeiten, an die bisher kaum jemand gedacht hat. Klassische Besichtigungen können durch virtuelle Besichtigungen ergänzt werden und bringen einen Mehrwert in der Vermarktung. Bereits in der Planung können Gebäude so visualisiert werden, dass Änderungen direkt mit allen Planungsbeteiligten abgeglichen werden können. Das vereinfacht die Kalkulation und spart Kosten. „Big Data“ ist aufgrund rasant steigender Mengen und der Verfügbarkeit von Marktdaten wie Transaktionen, Immobilienbestände etc. auch für uns wesentlich: Immobilienangebote, Bewertungen, Gebäudebetriebsdaten, Daten mobiler Geräte und ganze Datenbanken können dadurch miteinander verbunden werden.

Die Digitalisierung hat aber vor allem auch einen neuen Kundentypus hervorgebracht. Kommunikationsverhalten, Informationsbedarf und die Serviceansprüche haben sich massiv verändert. Von Immobilientreuhändern wird erwartet, dass moderne Kommunikationsmedien genutzt und Informationen rasch weitergeleitet werden. Wer seine Dienstleistungen nicht den Wünschen der Konsumenten anpasst, verliert den Anschluss. Die Konkurrenz schläft nicht; Jungunternehmer sind mit den neuen Technologien aufgewachsen und wenden sie auch im Arbeitsleben selbstverständlich an.

„Das haben wir schon immer so gemacht“ ist kein Argument

In manchen Immobilienunternehmen wird noch immer mit veralteten Abläufen gearbeitet. Oft schrecken Eigentümer vor den Veränderungen zurück, die Systemumstellungen mit sich bringen. Innovation ist Chefsache. Wie ein Unternehmen aufgestellt ist, ob Kompetenz und technische Ausstattung und vor allem die Prozesse aktuell sind, ist Verantwortung der Geschäftsführung. Dies bleibt natürlich auch potenziellen Mitarbeitern nicht verborgen (Employer Branding). Heutzutage wird beim Jobwechsel genau darauf geachtet, ob jemand aus einem modernen Immo-Unternehmen kommt oder aus einer verstaubten Kanzlei mit Ärmelschoner-Image. Gerade junge Branchenanfänger sind sehr wachsam, vernetzen sich gut und achten auf die Trends. Mittelfristig müssen sich Unternehmer auf die veränderte Situation einstellen und umdenken, um für Arbeitnehmer attraktiv zu sein. Denn sonst werden sie ihre Mitarbeiter und damit auch ihren Betrieb verlieren.

Wir dürfen die digitale Revolution nicht verschlafen. Die Immobilienkunden werden technologisch immer affiner und sind meist gut informiert. Die Digitalisierung ist eine große Herausforderung, aber sie bietet interessante Möglichkeiten und enorme Chancen für die Immobilienbranche der Zukunft.