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(Interessens-) Konflikte sind vorprogrammiert

Das Geld, das die neuen BAI-Co-Eigentümer Krause und Huber in den Deal stecken, hätte auch die von den beiden mitgegründete 6B47 Real Estate Investors AG, die, ebenfalls diese Woche, eine Kapitalerhöhung um mindestens 50 Millionen Euro ankündigte, für weitere Expansionsschritte gebrauchen können.
Michael Neubauer

Donnerstag zu Mittag wurde es offiziell: Die Bank Austria hat ihre Immobilienentwicklungstochter BAI Bauträger Austria Immobilien GmbH (inkl. der BAI-Dienstleistungsgesellschaften, der Makler BAReal und der Hausverwaltung Donath) an die Signa-Gruppe rund um Rene Benko und die Investorengruppe Invester United Benfits (IV-UB GmbH) rund um Erwin Krause, Franz Kollitsch und Ex-ÖBB-Chef Martin Huber im Rahmen eines 50/50 Joint Ventures verkauft. Kolportierter – aber nicht bestätigter Kaufpreis: 150 Millionen Euro. Das Geld, das die neuen BAI-Co-Eigentümer Krause und Huber in den Deal stecken, hätte auch die von den beiden mitgegründete 6B47 Real Estate Investors AG, die, ebenfalls diese Woche, eine Kapitalerhöhung um mindestens 50 Millionen Euro ankündigte, für weitere Expansionsschritte gebrauchen können. Da müssen sich nun wohl einige 6B47-Aktionäre düppiert vorkommen, wenn zwei der Gründer der 6B47, die über ihre Beteiligungen zusammen mehr als 51 Prozent des Kapitals der 6B47 beherrschen, ihre Kräfte in einem der eigenen Gesellschaft konkurrenzierenden Unternehmen bündeln. Interessenskonflikte - in beide Richtungen - sind hier vorprogrammiert. Denn die Grundstücksreserven der BAI könnte auch eine 6B47 gut gebrauchen. Grundstücke mit Potenzial - und auch davon hat die BAI einige - sind rar in diesen Zeiten. Dass die 6B47 ebenfalls im Schoss der Signa landen könnte, das schließt 6B47-Vorstand Peter Ulm aus: „Das wird zu 100 Prozent nicht passieren.“ Wobei durch die Kapitalerhöhung - durch die Hereinnahme neuer Aktionäre - die beherrschende Stellung der beiden Investoren Erwin Krause und Martin Huber bei der 6B47 möglicherweise bald der Vergangenheit angehören wird.