Für zehnjährige Fixzinsbindungen betragen die besten Zinssätze derzeit rund 0,9 Prozent nominal und um 1,2 Prozent effektiv – bei einer Kreditsumme von 300.000 Euro und einer Laufzeit von 30 Jahren. Die Bestzinssätze bei den gleichen Konditionen liegen für variable Kredite weiterhin bei rund 0,3 Prozent nominal und 0,64 Prozent effektiv.
„Immobilieninteressenten profitieren von den anhaltenden Unsicherheiten sowie der Zinspolitik der Europäischen Zentralbank (EZB)“, sagt Mirjam Mohr, Vorständin Privatkundengeschäft bei der Interhyp AG im Vorfeld der nächsten EZB-Sitzung am kommenden Donnerstag.
Während die amerikanische Notenbank Fed beim Jahrestreffen der Notenbanken in Jackson Hole den positiven Inflations- und Konjunkturausblick zum Anlass genommen hat, einen vorsichtigen Ausstieg aus den Anleihekäufen anzudeuten, wird die EZB sehr wahrscheinlich die geldpolitischen Schleusen zunächst geöffnet halten. Auch angesichts hoher Inflation stellt sich im Vorfeld der Sitzung die Frage, ob die EZB der amerikanischen Notenbank folgen wird. Die derzeitige Notenbankpolitik und die bestehenden wirtschaftlichen und politischen Unsicherheiten lassen laut Interhyp in den kommenden Wochen eine Seitwärtsbewegung bei den Immobilienkreditzinsen erwarten. Das sehen auch die Experten und Expertinnen so, die Interhyp monatlich im Rahmen des Interhyp-Wohnkreditzins-Trendbarometers befragt. Langfristig gehen sie jedoch weiterhin von steigenden Konditionen aus.
Die Märkte befinden sich laut Interhyp anhaltend im Griff der Corona-Pandemie. Die allgemeine Verunsicherung spiegelt sich anhaltend in der Entwicklung der SWAP-Sätze wider, die neben der Zinspolitik einen wichtigen Einfluss auf Hypothekarkredite haben. Die Renditen waren Anfang des Jahres ins Plus gestiegen und hatten die Konditionen für Darlehen mit nach oben gezogen.
Andreas Luschnig: „Nach Abschlägen während der Sommermonate hat der 10-Jahres-SWAP-Satz im September nun erneut ins Plus gedreht. Es bleibt nun aber abzuwarten, ob diese Marke verteidigt werden kann, und ob sich eher die Verunsicherung durch Corona mit sinkenden oder die Inflation mit steigenden SWAP-Sätzen durchsetzen werden.“