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IWF fordert EZB zur Beibehaltung ihres Straffungskurses auf

Dadurch soll laut IWF Inflation bis 2025 auf 2 Prozent sinken
Patrick Baldia
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Der Internationale Währungsfonds (IWF) fordert die Europäische Zentralbank (EZB) auf, an ihrem Straffungskurs bis Mitte 2024 festzuhalten. Die Finanzminister der Europäischen Union sollten gleichzeitig ihre Fiskalpolitik drosseln, um zusammen die hohe Inflation zurückzudrängen, sagte der Leiter der Europaabteilung des IWF, Alfred Kammer, am Freitag vor einem Treffen der EU-Finanzminister und EU-Notenbankgouverneure in Stockholm.

"Unsere wichtigste politische Empfehlung ist, die Inflation zu besiegen", sagte Kammer. Das Instrumentarium der Geldpolitik müsse dafür eingesetzt werden. "Das bedeutet für die EZB eine weitere Straffung, eine längere Straffung – wir schätzen bis Mitte 2024 – um die Inflation irgendwann im Jahr 2025 auf das Ziel zu senken", führte er aus. Die EZB strebt 2 Prozent Teuerung für den Euro-Raum an. Zuletzt lag die Inflation aber weit entfernt davon. Im März wurde für den Euro-Raum eine Inflationsrate von 6,9 Prozent gemessen.

Inflation sei eine Steuer, die insbesondere ärmere Menschen betreffe und bekämpft werden müsse, sagte Kammer. Die EZB hat ihre Schlüsselzinsen seit Juli 2022 bereits sechs Mal in Folge angehoben - zuletzt Mitte März um 0,50 Prozentpunkte. Das nächste EZB-Zinstreffen findet bereits am kommenden Donnerstag statt. Viele Experten rechnen mit einer weiteren Erhöhung. Mehrheitlich wurde zuletzt mit einer Anhebung um einen Viertel-Prozentpunkt gerechnet.

"Inflation kann nicht nur einfach von der Zentralbank bewältigt werden, man braucht die Fiskalpolitik, um sie zu unterstützen", sagte Kammer weiter. In diesem Jahr würden die Haushaltsdefizite in den EU-Ländern nicht wie erwartet erheblich verringert. Regierungspakete zur Unterstützung der Bürger angesichts der hohen Energiepreise seien verlängert worden. Der IWF empfehle jetzt, da die Energiepreise zurückgingen, Hilfspakete auslaufen zu lassen oder, wenn sie nicht auslaufen, sie gezielter zu gestalten. Wenn die Fiskalpolitik ihren Beitrag leiste, müsse die EZB nicht so stark ihre Geldpolitik straffen. Die Zinssätze könnten dann niedriger bleiben, was weniger finanziellen Stress bedeute. (apa)