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IWF rechnet für Österreich nächstes Jahr mit BIP-Wachstum

Inflationsrate von 2,5 Prozent für 2025 erwartet
Patrick Baldia
IWF rechnet für Österreich nächstes Jahr mit BIP-Wachstum
Laut IWF-Prognose wird Österreich 2025 ein BIP-Wachstum von 1,1 Prozent verzeichnen.
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Der Internationale Währungsfonds (IWF) ist für Österreich für das nächste Jahr etwas optimistischer als die heimischen Wirtschaftsforscher. Für heuer prognostiziert der IWF zwar ebenso wie die heimischen Ökonomen von Wifo und IHS einen Rückgang der Wirtschaftsleistung um 0,6 Prozent. Für das kommende Jahr bestätigte der Währungsfonds mit einem realen BIP-Wachstum von 1,1 Prozent als Wifo (+1 Prozent) und IHS (+0,8 Prozent) bisherige Prognosen.

Bei der Inflation erwartet der IWF für Österreich heuer einen Anstieg um 3 Prozent und dann 2,5 Prozent im Jahr 2025. Wifo und IHS prognostizierten zuletzt eine Inflationsrate von 3,1 bzw. 3,0 Prozent (2024) und 2,2 bzw. 2,4 Prozent (2025).

Für Deutschland rechnet der Internationale Währungsfonds für heuer mit einer Stagnation, 2025 sei dann ein überschaubares Wachstum von 0,8 Prozent zu erwarten, wie die Finanzorganisation am Dienstag in Washington mitteilte. Die bisherigen Prognosen aus dem Juli wurden damit um 0,2 beziehungsweise um 0,5 Prozentpunkten gesenkt. Der IWF verwies auf die anhaltende Schwäche der Industrie, Folgen der finanziellen Konsolidierung und Problemen auf dem Immobilienmarkt. Alle anderen großen Industrienationen schlagen sich derzeit besser als Deutschland. Im kommenden Jahr wäre Deutschland der Vorhersage nach gemeinsam mit Italien in Europa das Schlusslicht beim Wachstum der Wirtschaftsleistung (BIP).

Insgesamt rechnet der IWF 2024 und 2025 mit einem globalen Wachstum von jeweils 3,2 Prozent. Das entspricht in etwa den bisherigen Erwartungen. Wobei Indien, China und die USA die Wachstumsmärkte sind. Indien dürfte wie bisher erwartet dieses Jahr um 7,0 Prozent wachsen, 2025 dann um 6,5 Prozent. Indien gilt als Schlüssel, um die starke Abhängigkeit der deutschen Industrie von China zu reduzieren. Für China hat der IWF trotz der anhaltenden Schwäche des Immobiliensektors und des geringen Verbrauchervertrauens das Wachstum für das laufende Jahr nur geringfügig nach unten korrigiert - um 0,2 Prozentpunkte auf 4,8 Prozent. Nächstes Jahr soll die Wirtschaft unverändert um 4,5 Prozent wachsen. Eine stärkere Wachstumsverlangsamung der zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt dürfte sich auch negativ auf die globale Konjunktur auswirken, da China einen großen Anteil am Welthandel hat.

Die Aussichten für die USA sind kurz vor der Präsidentenwahl Anfang November besser als bisher erwartet, getragen vom Konsum nach den jüngsten Reallohnsteigerungen. In diesem Jahr soll die Wirtschaft in den USA um 2,8 Prozent (plus 0,2 Prozentpunkte) wachsen, für das kommende Jahr werden 2,2 Prozent (plus 0,3 Prozentpunkte) prognostiziert. Negativ merkt der IWF die hohe Verschuldung der größten Volkswirtschaft der Welt an.

Für Russland erwartet der IWF, dass das nächstes Jahr deutlich zurückgehen werde. Sagt der IWF für das heuer noch 3,6 Prozent (plus 0,4 Prozentpunkte) voraus, sollen es 2025 nur noch 1,3 Prozent (minus 0,2 Prozentpunkte) sein. Als Gründe nennt der Fonds eine Verlangsamung des privaten Verbrauchs und der Investitionen. Wegen des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine hat der Westen Russland mit weitreichenden Sanktionen belegt.

Größtes Problem für die Weltwirtschaft war zuletzt die hohe Inflation. Hier zeichnet sich eine spürbare Entspannung ab, allerdings nicht überall. "Es sieht so aus, als wäre der globale Kampf gegen die Inflation weitgehend gewonnen", sagte IWF-Chefvolkswirt Pierre-Olivier Gourinchas. Der Höhepunkt sei im dritten Quartal 2022 mit 9,4 Prozent erreicht worden. Ende nächsten Jahres sollten es 3,5 Prozent sein. Die Teuerung würde damit leicht unter dem Schnitt in den 20 Jahren vor der Corona-Pandemie liegen. Das eröffne Spielräume für Zinssenkungen. In Industriestaaten sei das Bild besser als in Schwellenländern. Außerdem seien die Preise für Dienstleistungen fast doppelt so hoch wie vor der Corona-Krise.

Als Risiken nannte der IWF geopolitische Konflikte wie in der Ukraine und im Nahen Osten. Die Unsicherheit sei weiter hoch. "Es ist jetzt die Zeit, die Schuldendynamik zu stabilisieren und wieder finanzielle Puffer aufzubauen", so Gourinchas. (apa)