Der Klimawandel führt dazu, dass sich die Wettermuster ändern und Hochdruckwetterlagen häufiger entstehen. Diese wiederum begünstigen langanhaltende Hitzewellen und Wärmeinseln. Wärmeinseln können negative Auswirkungen auf unsere Gesundheit haben. Schadstoffe sammeln sich in der Luft und schädigen die Atemwege schädigen. Vor allem in den Städten führt das zu einer anhaltenden Wärmebelastung, denn es kühlt nur langsam wieder ab. Auch in kleineren Städten treten diese dadurch vermehrt auf. Die Differenz kann in großen Städten bis zu 10 Grad Celsius betragen.
Mit den von Jahr zu Jahr häufiger auftretenden Tropennächten mit über 20°C und Tagestemperaturen jenseits der 30°C steigt auch der Kühlbedarf von Gebäuden deutlich. Eine aktuelle Studie im Auftrag des Klima- und Energiefonds und dotiert aus Mitteln des Klimaschutzministeriums zeigt nun, dass sich der Kühlenergiebedarf bis 2050 ohne passive Kühlmaßnahmen beinahe verzehnfachen könnte.
In Bezug auf öffentliche Förderprogramme empfehlen die Studienautoren, Maßnahmen zur Reduktion des Kühlbedarfs in die bestehenden Instrumente zur Reduktion des Heizwärmebedarfs zu integrieren.
Passive Maßnahmen zur Reduktion des Kühlbedarfs könnten sowohl regulativ (Bauordnung) als auch als Förderkriterium expliziter herangezogen werden. Beim Fenstertausch zur Wärmedämmung könnte etwa das Anbringen von Rollläden forciert werden.
Übrigens: Die Internationale Energieagentur geht zum Beispiel davon aus, dass wir zur Mitte des Jahrhunderts weltweit mehr Energie ins Kühlen stecken werden als ins Heizen. Das hat nicht nur mit der Klimakrise zusammen, sondern auch damit, dass sich in Ländern wie China und Indien immer mehr Menschen Klimaanlagen leisten können.