News

Kein spürbarer Preisrückgang

Zu erwarten ist, dass der Wohnsektor aller Voraussicht nach deutlich weniger in Mitleidenschaft gezogen wird als die Gewerbeimmobilie.
Amelie Miller
Mario Deuschl ÖKO-Wohnbau
Mario Deuschl ÖKO-Wohnbau
© ÖKO-Wohnbau

Die Diskussionen über die wirtschaftlichen Auswirkungen der Coronavirus- Pandemie erreichen nun auch die Immobilienbranche.

„Niemand weiß wirklich, wie es weitergeht“, erklärt Mario Deuschl, Geschäftsführer des auf Wohnimmobilien ausgerichteten Bauträgers wert.bau. „Jedenfalls müssen Unterscheidungen getroffen werden, weil die verschiedenen Segmente des Immobilienmarkts nicht alle über einen Kamm geschert werden dürfen.“

Bei den Projektentwicklungen und im Bau beobachtet Deuschl bis jetzt keine gravierenden Einschränkungen und derzeit sieht es bei den wert.bau-Vorhaben nicht nach wesentlichen Verzögerungen aus.

 „Fakt ist, im Wohnimmobilienmarkt wird viel davon abhängen, wie sich die Einkommen in der Bevölkerung entwickeln“, ergänzt Wolfgang Stabauer, Geschäftsführer des Immobilieninvestment-Vertriebs Öko- Wohnbau, „darüber hinaus ist die Bauwirtschaft ein wichtiger Konjunkturtreiber – die Arbeitsplätze erhält und entstehen lässt.“

Leistbares Wohnen noch stärker gefragt

„Zu erwarten ist auch, dass der Wohnsektor aller Voraussicht nach deutlich weniger in Mitleidenschaft gezogen wird als die Gewerbeimmobilien“, analysieren Deuschl und Stabauer. „Das liegt in erster Linie daran, dass Wohnen ein menschliches Grundbedürfnis ist, das durch eine Pandemie nicht abnimmt. Deshalb hat die Nachfrage nach neuen Wohnungen nicht nachgelassen, insbesondere an Standorten, an denen es ohnehin schon eine Unterversorgung gab.“

 Allerdings sei bereits zu spüren, dass das Thema „Leistbares Wohnen“ wegen der wirtschaftlichen Unsicherheiten bei den Mietern und Investoren an Bedeutung gewonnen hat.

„Unser all-in99-Konzept ist zurzeit besonders gefragt, weil wir in der Lage sind, schnell und günstig leistbaren Wohnraum zu schaffen“, so Deuschl.

125 neue all-in99-Vorsorgewohnungen in Planung

wert.bau errichtet österreichweit standardisierte Wohnimmobilien auf Grundstücken, die nach dem österreichischen Baurechtsgesetz für 99 Jahre gepachtet werden. Die Gebäude werden umweltfreundlich mit Massivholz gebaut und vermitteln den Mietern ein angenehmes Wohngefühl. Durch die konzeptionell günstigen Gestehungskosten können die Wohnungen im Vergleich zu den ortsüblichen Marktmieten um bis zu 25 Prozent günstiger vermietet werden. In diesem Jahr plant das Unternehmen weitere sechs Wohnhäuser mit dem „all-in99“-Konzept zu errichten. Dabei entstehen rund 125 Wohnungen, die der exklusive Vertriebspartner Öko-Wohnbau als Vorsorgewohnungen an private Investoren verkauft. Aktuell befindet sich das „Projekt Perg I“ in Oberösterreich mit 21 Wohnungen in der Platzierung. Ein Drittel davon ist bereits abgesetzt.

Immobilien sind stabiler als Wertpapiere

„Für viele Käufer ist die Immobilie völlig zurecht ein sicherer Anlagehafen“, meint Stabauer. „An den Aktienmärkten haben die Investoren in den vergangenen Wochen heftige Verluste erlitten – und das, obwohl der wirtschaftliche Schaden der Pandemie und des Lockdowns noch nicht einmal zu beziffern sind. Das kann Anlegern mit Wohnimmobilien nicht passieren“, ist Stabauer überzeugt.

Es sei zwar anzunehmen, dass viele Bürger künftig auf ihre Wohnkosten achten, aber auf den Wohnungsmarkt habe das mit Ausnahme der überdurchschnittlich teuren Wohnungen vermutlich keine Auswirkungen.

Stabauer begründet das so: „Eine Wohnimmobilie ist eine solide und langfristige Kapitalanlage, wenn sie professionell geplant, kalkuliert und gebaut wird und zu marktgerechten Preisen auf den Markt kommt. Wenn sich die Menschen die Miete auch in Krisenzeiten leisten können, hat der Anleger ein stabiles Investment, auf das er sich verlassen kann.“

Im Moment ist bei österreichischen Wohnimmobilien laut Stabauer kein spürbarer Preisrückgang zu beobachten.