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Kein Verbot von Kurzstreckenflügen

"Es gibt viele Verbindungen, die über Drehkreuze ins Ausland führen – das sind meines Erachtens keine reinen Inlandsflüge", so BER-Chefin Aletta von Massenbach.
Michael Neubauer
Aletta-von-Massenbach
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© BER

Berlins neue Flughafenchefin Aletta von Massenbach hat sich gegen ein Verbot von Kurzstreckenflügen ausgesprochen. "Es gibt viele Verbindungen, die über Drehkreuze ins Ausland führen – das sind meines Erachtens keine reinen Inlandsflüge", sagte von Massenbach dem "Handelsblatt" in der Sanstagausgabe. Das müsse die Politik berücksichtigen. In ihrem Wahlprogramm fordern die Grünen, Kurzstreckenflüge nach und nach zu verringern und bis 2030 durch mehr Bahnangebote überflüssig zu machen.

Davor warnte die Flughafenchefin: "Der Luftverkehrsstandort Deutschland darf nicht durch falsche Entscheidungen zurückgeworfen werden." Von Massenbach, die auch Vizepräsidentin des Flughafenverbandes ADV ist, rechnet damit, dass auf die Flughäfen insgesamt "sehr viele Belastungen" zukommen, um sich in den nächsten Jahren klimaneutral aufzustellen. An die Parteien, die über die Bildung einer Bundesregierung verhandeln, appellierte sie, die Luftverkehrswirtschaft nicht zu überfordern. Sie sollten "Maß halten, der Industrie Luft zum Atmen lassen, damit der Wandel gelingen kann".

Zugleich geht von Massenbach davon aus, dass Fliegen wegen des Klimaschutzes teurer wird. "Natürlich kosten alle Maßnahmen, die den negativen Fußabdruck des Luftverkehrs reduzieren, Geld. Und weil das kein Flughafen und keine Fluggesellschaft allein tragen kann, muss es der Nutzer mitfinanzieren." Fliegen ermögliche es, sehr schnell sehr weit zu reisen, Menschen zu treffen, Geschäfte zu machen, "aber das hat einen Preis – und der ist höher als er bislang kalkuliert war".