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Kein Zinshaus unter 1.000 Euro pro Quadratmeter

Der Wiener Zinshausmarkt schreibt weiterhin Erfolgsgeschichte. Mit einem zu erwartenden Umsatz jenseits der Milliarden-Grenze zeichnet sich 2015 als ein Rekordjahr ab.
Angelika Fleischl

Der Wiener Zinshausmarkt schreibt weiterhin Erfolgsgeschichte. Mit einem zu erwartenden Umsatz jenseits der Milliarden-Grenze zeichnet sich 2015 als ein Rekordjahr ab, ohne Berücksichtigung des Nachlaufs beträgt der Umsatz mit Stichtag 15.02.2016 bereits 934 Millionen Euro. Dies geht aus dem Ersten Wiener Zinshaus-Marktbericht der OTTO Immobilien Gruppe hervor. Impulsgeber für die starke Entwicklung am Zinshausmarkt seien die Anhebung der Immobilienertragsteuer, günstige Finanzierungsmöglichkeiten sowie fehlende sichere Anlageformen. „Nach dem Motto 'Substanz schlägt Rendite' nehmen viele Anleger auch geringere Erträge in Kauf“, berichtet Richard Buxbaum, Leiter der Abteilung für Wohnimmobilien und Zinshäuser. Teils deutlich zugelegt haben seit dem ersten Halbjahr laut OTTO Immobilien die Preise außerhalb des Gürtels – allerdings mit Ausnahme der Region 10 (13., 18. und 19. Bezirk). Der höchste Zuwachs bei den Maximalpreisen konnte in der Region 6 (10. und 11. Bezirk) mit plus 28 Prozent verzeichnet werden. Den größten Anstieg bei den Mindestpreisen registriert Otto Immobilien in der Region 12 (21. und 22. Bezirk) mit rund 33 Prozent. In der Region 6 (10. und 11. Bezirk) sowie in der Region 8 (15. Bezirk) erhöhten sich die Mindestpreise um jeweils 25 Prozent. „Die niedrigsten Einstiegspreise sind zwar weiterhin in den Bezirken außerhalb des Gürtels zu finden, aber mittlerweile wird üblicherweise kein Zinshaus mehr unter 1.000 Euro pro Quadratmeter veräußert“, so Mag. Buxbaum. Diese aktuelle Preisentwicklung stehe auch im Zusammenhang mit dem mangelnden Angebot der Bezirke innerhalb des Gürtels, wodurch die Nachfrage außerhalb des Gürtels und hier konkret im 21. und 22. Bezirk stark angezogen hat. Und dies auch bei professionellen Anlegern, weiß Zinshausexperte Markus Steinböck: „Alte Vorurteile von sogenannten guten oder schlechten Bezirken lösen sich sukzessive auf, immer wichtiger wird das einzelne Grätzel und dabei auch die öffentliche Verkehrsanbindung.“ Privatpersonen waren mit rund 35 Prozent bei den Käufen und 55 Prozent bei den Verkäufen diesmal besonders stark vertreten, umsatzmäßig blieben aber die Verhältnisse nahezu unverändert. Fast 80 Prozent des Vorjahres-Transaktionsvolumens sind käuferseitig den Unternehmen zuzuschreiben, gefolgt von der Gruppe der Privatpersonen mit 12 Prozent. Auf Verkäuferseite wurden 57 Prozent des Transaktionsvolumens von Unternehmen erzielt, knapp 38 Prozent waren Privatpersonen zuzuschreiben. Hervorzuheben bei den Unternehmen sind diesmal die Versicherungen, die auf Verkäuferseite im Vorjahr einen Anteil von 7 Prozent und auf Käuferseite 5 Prozent am Gesamtvolumen ausmachten. Bei den Preiskategorien betrafen fast 90 Prozent der Transaktionen Immobilien bis 5 Millionen Euro, der Anteil der Transaktionen mit höheren Volumina hat sich im Vergleich zum Jahr 2014 von 10 Prozent auf 13 Prozent erhöht.